Mit den wärmer werdenden Temperaturen wird die heimische Zecke wieder aktiv und die Gefahr sich mit Borreliose und FSME anzustecken steigt. Doch mittlerweile ist man auch im Winter nicht mehr vor einer Zeckenattacke gefeit. Die Auwaldzecke – auch Winterzecke – genannt, vermehrt sich dank des Klimawandels in unseren Breiten. Sie treibt auch an kalten Tagen ihr Unwesen. Genauer gesagt: Ab Temperaturen um die vier Grad.
Auwaldzecke: sehr verbreitet im Norden und Osten
Die Zeckenaktivität hat sich laut Untersuchungen in den vergangenen 20 Jahren um mehr als zwei Wochen nach vorne verschoben. "Wir wissen, dass FSME pro Jahr etwa 0,8 Tage früher auftritt", sagt Gerhard Dobler vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München. "Wir sehen, dass die Auwaldzecke vor allem im Norden eine sehr invasive Art ist", sagt Dobler weiter.
Sie komme ursprünglich aus dem Osten, aus Sachsen und Sachsen-Anhalt, und sei über den Westen nordwärts gezogen. Die Zecken-Art hat sich vor allem erfolgreich im Norden und Nordwesten Deutschlands angesiedelt und ist nun über das ganze Bundesgebiet verbreitet. Selbst auf der Insel Sylt wurden Exemplare der Auwaldzecke gefunden.
Zecken als Überträger von FSME und Hundemalaria
Auch die Auwaldzecke kann laut Forschern das FSME-Virus auf Menschen übertragen. Sticht die Zecke dagegen Hunde oder Pferde, kann sie noch eine unliebsame Überraschung mit im Gepäck haben. Denn neben den üblichen Krankheiten, die von Zecken übertragen werden, ist die Auwaldzecke Überträger der Babesiose oder "Hundemalaria", einer Erkrankung, die man früher nur aus dem Ausland kannte.
Sie verursacht hohes Fieber, außerdem kann sie rasch zum Tode führen, weil sie die roten Blutkörperchen zerstört. "Aus diesen Tatsachen müssen Tierhalter einen wichtigen Schluss ziehen", warnt Tierärztin Tina Hölscher. "Sie sollten ihr Tier ab sofort ganzjährig gegen Zecken schützen."
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