"Gibt's nur Mais auf weiter Flur, fehlt vom Hamster jede Spur". Und: "Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein." So lauten zwei der neuen Bauernregeln, die das Bundesumweltministerium unter dem Motto "Gut zur Umwelt. Gesund für alle" ab heute anlässlich der öffentlichen Konsultation der EU zur Zukunft der europäischen Agrarpolitik veröffentlicht.
Auf Plakaten in über 70 Städten in Deutschland, mit Ansichtskarten, über Social Media und über eine Kampagnen-Website werden die Bauernregeln zu verschiedenen Themen verbreitet. Hendricks will so "für eine naturverträgliche Landwirtschaft und eine Reform der europäischen Agrarförderung werben".
"Wir wissen, dass die intensive Landwirtschaft die Belastungsgrenzen von Böden und Natur viel zu oft überschreitet. Das wollen die meisten Bürgerinnen und Bürger nicht. Landwirtschaft hat nur dann eine Zukunft, wenn sie naturverträglich ist und Artenvielfalt, Klimaschutz und die Gesundheit der Menschen mit berücksichtigt. Wir setzen uns deshalb vehement dafür ein, die EU-Agrarförderung umzubauen. In Zukunft sollen Landwirte stärker für öffentliche Leistungen wie den Naturschutz bezahlt werden", erklärte Hendricks im Vorfeld der Aktion.
'Absage an sachliche Zusammenarbeit'
Der Deutsche Bauernverband reagierte auf die Kampagne mit eigenen "neuen Bauernregeln". Sie heißen unter anderem "Schließt der Bauer Hof und Stall, brachten Umweltauflagen ihn zu Fall."
Der Bauernverband Schleswig-Holstein reagiert auf seiner facebook-Seite zu der Aktion empört: "Barbara Hendricks: Diese Kampagne nehmen wir persönlich! Das ist eine bewusste Absage an jede Form der sachlichen Zusammenarbeit! Das nennt man nicht Politik.
Hendricks mache sich mit der Aktion laut LBV Schleswig-Holstein zur Handlangerin der Tierhaltungsgegner. "Dem Tier hilft es nicht, den Verbraucher täuscht es! Die Bauern als gesellschaftliche Gruppe diffamiert es. Wir fordern Sie auf, sich für diese Schmutzkampagne zu entschuldigen! Beenden Sie diese Kampagne!", zeigt sich der Landesverband betroffen.
Die Aktion Hendricks fällt mit der heute startenden öffentlichen Konsultation der EU-Kommission zur Zukunft der GAP zusammen. Darin sind auch Landwirte aufgerufen, ihre Meinung zur Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik kundzutun.
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