Hallo meine Lieben,
die Trash-TV-Fans können sich freuen: Es gibt ein neues Format. Vielleicht können sich die einen oder anderen an die an „The Simple Life“ mit Paris Hilton erinnern. Etwas ähnliches gibt es jetzt auch in Deutschland und - könnte es nicht schöner sein - sogar mit Landwirtschaft als Thema: „Daniela Katzenberger – Gülle statt Glamour“. Die für auch immer was bekannte Blondine lebt mit ihrem Mann , dem Costa-Cordalis-Sohn, und Tochter auf Mallorca. Immer nur Sonne und Strand scheint langweilig zu sein und sie zieht es auf das „schöne und idyllische Land“. Natürlich begleitet mit Kameras. Für euch schau ich mir jetzt mal ein, zwei Folgen an.
Daniela wird für einige Zeit ein Praktikum auf dem Bauernhof Bachhausen beim Landwirtsehepaar Alex und Peter machen. Ich bin ziemlich gespannt, weil ich mir nicht wirklich vorstellen kann, dass es ihr gefällt beziehungsweise sie mit anpackt, wie man es von einem landwirtschaftlichen Lehrling oder Praktikant erwartet. Aber wer weiß - vielleicht überrascht Daniela Katzenberger uns ja alle – frei von Vorurteilen bin ich sicher nicht.
„Der Bauer stinkt ja gar nicht“
Folge Eins startet nach ein bisschen Vorgeplänkel damit, dass der Landwirt Daniela von der Bushaltestelle „Nordpol“ mit dem Schlepper abholt. Etwas überrascht, auch wenn man fast damit rechnen muss, bin ich über die Aussagen von der Katzenbergerin. Sie wäre überrascht, dass „der Bauer gar nicht scheiße ausschaut, sauber ist und nicht stinkt“. Bei der Ankunft merkt man, dass - gestellt oder nicht - alle ganz froh sind, dass sie sich ganz sympathisch sind. Leider kommt beim Zeigen des Gästezimmer wieder die Leier/Vorurteile vom dreckigen Bauernhof. Die Praktikantin ist überrascht und gleichzeitig froh, dass ihr Zimmer schön und sauber ist. Bäuerin Alex kontert gelassen mit dem Satz „ Wir haben sogar Warmwasser, Farbfernsehen und Strom aus der Steckdose“ hinreißen lassen.
Pferde holen, Treckerführerschein und Kartoffelernte
Natürlich muss Daniela Katzenberger am ersten Tag einige Aufgaben erledigen. Klar ist die Blondine keine wirkliche Hilfe, aber sie bei den Aufgaben zu beobachten, ist doch etwas witzig und unterhaltsam.
Als erste Aufgabe soll sie zusammen mit Mutter und Tochter ein paar Pferde von der Koppel holen. Daniela freut sich sehr, da sie sich selbst als Pferdemädchen bezeichnet. Leider merkt sie recht schnell, dass die Tiere doch ganz schön groß sind und sie überfordern. Also nix mit Pferdemädchen oder höchstens Ponys, denk ich mir.
Aufgabe zwei ist für die Wahl-Mallorquinerin die Disziplin „Treckerführerschein“, dazu soll sie am Feld, Schlangenlinien um Verkehrshütchen fahren, in eine „Parklücke“ einparken und einen Heuballen mit dem Frontlader transportieren. Naja. Aber ich muss zugeben, die Serie gefällt mir besser als gedacht. Sie nimmt sich nicht so ernst und gibt sich ganz sympathisch.
Gleich darauf geht’s zum Kartoffelernten. Danielas Aufgabe ist es, eine Kiste somit circa 15 kg Kartoffeln mit der Hand zu ernten, was gleich zur Annahme der Blondine führt, dass alle Erdäpfel am Hof nicht mit dem Vollernter, sondern mit reiner Handarbeit geerntet werden. Nicht vergessen werden darf natürlich das Bild für die sozialen Medien im benachbarten Maisfeld.

Nächste Aufgabe: Hühner rupfen. Bauer Peter sagt offen, dass er der Katzenberger diese Aufgabe nicht zutraut. Daniela Katzenberger ziert sich und sagt, sie isst Fleisch, aber sie kaufe es „fertig“ und so sei es ihr lieber. Nach einiger Zeit überwindet sie sich aber doch und der Bauer und die Promi-Queen rupfen zusammen das Hühnchen.
Zitzen? Fühlt sich an wie ein schlaffer Penis
Der zweite Tag beginnt für die gebürtige Pfälzerin zur für sie unchristlichen Zeit, nämlich um fünf Uhr morgens. Sie soll beim Nachbarbetrieb beim morgendlichen Melken aushelfen. Ob sich zuvor die Bauern und Daniela im Klaren waren, worauf sie sich einlassen – ich vermute nicht.
Die erste Hürde des Tages: Melken einer Kuh mit der Hand. Katzenbergers Bammel vor großen Tieren gepaart mit völliger Unerfahrenheit macht das Ganze spannend, besonders für die Kuh. Die hat sich jedenfalls eine Extraschippe Futter verdient. Das Melken von 5 l Milch scheint uns Landwirten eine machbare Aufgabe. Jedoch nicht, wenn man Angst vor großen Tieren hat, gleichzeitig Angst hat, ihnen weh zu tun, und die Zitzen nicht anfassen möchte, weil die sich anfühlen wie ein schlaffer Penis.

Äh, bitte was? Ja genau, so hab ich auch geschaut und die Zuschauer vor Ort auch. Nach 100ml gemolkener Milch und viel vergangener Zeit wollte dann keiner die Nerven der Kuh noch länger strapazieren - es wurde abgebrochen. Das Melken der anderen Kühe im Melkstand verlief ähnlich katastrophal und alle waren froh, dass es an das Füttern des tierischen Nachwuchses ging. Endlich Tiere, vor denen Daniela keine Angst und oder Berührungsängste hatte. Beim Füttern hatte sie Freude, zugegebenermaßen stellte Daniela sich da echt nicht blöd an. Trotz allem kam der Nachbar zu dem Fazit „Daniela ist hübsch und nett, aber keinesfalls als Landwirtin geeignet.“
Kurvige Schwaden auf dem Weizenfeld
Auch bei der vorletzten Challenge stellte sich die Prominente überraschenderweise gar nicht so doof an. Sie durfte (oder musste, je nach Sichtweise) Weizen dreschen. Klar gerieten die Schwaden etwas kurvig, aber man darf echt nicht vergessen, dass jeder, der noch nie einen Mähdrescher oder ähnliches gefahren ist, eine gewisse Einarbeitungszeit braucht. Wenn noch ein Kamerateam dabei ist, das einem genau auf die Finger schaut, wird es sicher nicht leichter.
Daniela Katzenbergers Tag auf dem Bauernhof endete mit einer Reitstunde. Bis zum Reiten dauerte es etwas, da es schon am Hufe auskratzen scheiterte. Ich frage mich ernsthaft, wo und wann sie geritten sein will bzw. wo „das Pferdemädchen in ihr“ war. Aber trotz einiger Probleme (inklusive weglaufen und wiederkommen) muss ich mich der Bäuerin anschließen, die überrascht feststellte, dass Daniela eigentlich ganz schön ängstlich und schüchtern ist. Anerkennend lobte am Ende Alex: „Für so viel Ängste macht sie es echt gut.“
Kein Highlight, aber besser als Bauer sucht Frau
Schlussendlich muss man sagen, dass die neue Katzenberger-Sendung natürlich keine Fachdoku oder geistig besonders wertvolle Serie ist. Sie dient rein zur Unterhaltung. Aber mir gefällt „Gülle statt Glamour“ wesentlich besser als zum Beispiel Bauer sucht Frau. Hier kommen die Landwirtsfamilie sowie die „Praktikantin“ sympathisch rüber. Wenn man das Ganze mit einem Augenzwinkern betrachtet, können vollkommen Landwirtschaftsfremde einiges über die Landwirtschaft erfahren und dabei Spaß haben.
Der Nachteil ist: die Serie läuft aktuell nur beim Bezahlsender discovery+, den vermutlich die wenigsten bisher abonniert haben. Aber in der Erntezeit hat vermutlich eh keiner von euch Zeit dafür...
Bis dahin alles Liebe
eure Julia
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