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Der Kulturapfel zählt zu den beliebtesten Früchten weltweit. Allein in Deutschland wurden 2012 nach Angaben des statistischen Bundesamts auf 31.640 Hektar Fläche über 970.000 Tonnen Äpfel geerntet. Um die Auswirkungen des Klimawandels auf den Apfel zu untersuchen, haben Forscher Langzeitdaten der letzten 30-40 Jahre in Japan ausgewertet.
Apfelbäume blühen wegen höherer Temperaturen früher
Dafür betrachteten die Wissenschaftler beispielhaft zwei in Japan beliebte Apfelsorten - Fuji und Tsugaru, die seit den 1970er/1980er-Jahren auf Plantagen in Nagano (Fuji) und Aomori (Fuji und Tsugaru) geerntet werden. Während sich die Anbaumethoden nicht veränderten, wurden beide Apfelsorten im Laufe der Zeit süßer. Sie enthielten weniger Säure und hatten einen höheren Zuckergehalt, waren aber auch mehliger. Dafür wurden jedes Jahr nach der ersten Ernte mehrere Äpfel jeder Sorte auf ihre Inhaltsstoffe und Festigkeit hin untersucht. Gleichzeitig stiegen die durchschnittlichen Temperaturen im Untersuchungszeitraum in Nagano um 0,31 Grad Celsius und in Aomori um 0,34 Grad Celsius. Durch die gestiegenen Temperaturen begannen die Apfelbäume auch früher zu blühen. Jedes Jahrzehnt etwa ein bis zwei Tage früher. Eine derartige Verschiebung des Blühzeitpunktes aufgrund der globalen Erwärmung konnte bereits in mehreren Studien und auch an anderen Pflanzen belegt werden.
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Veränderung für Konsumenten kaum bemerkbar
Ob die veränderten Qualitätseigenschaften der Früchte auch für andere Apfelsorten zutreffen, kann anhand der Studie nicht direkt abgeleitet werden. Hierzu sind weitere Forschungen notwendig. Da physiologische Veränderungen während Wachstum und Reife diese Veränderungen hervorgerufen haben müssten, ist eine Verallgemeinerung der Ergebnisse wahrscheinlich. Konsumenten würden die gemessenen Veränderungen sicherlich erst dann bemerken, wenn sie einen kürzlich geernteten Apfel mit einem von vor 40 Jahren direkt vergleichen könnten. Deutlich wird an diesem Beispiel, dass der Klimawandel sehr stark in etablierte Systeme eingreift. Ein Trend der zukünftig somit eher zu-als abnehmen wird.
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