Gerade zu paradox wirkt da, dass auch die grüne Spitzenkandidatin, Katrin Göring-Eckardt ihrem Kollegen Trittin zur Seite springt. Dieser habe gar nicht gewusst, dass er presserechtlich verantwortlich für das fragliche Wahlprogramm gewesen sei. Konnte Trittin damals nicht lesen?
Laut Politikwissenschaftler Franz Walter habe dort nur Trittin hinter dem Kürzel V.i.S.d.P. (Verantwortlich im Sinne des Presserechts) gestanden. Oder hat Trittin einfach gar nicht genauer hingeschaut? Beide Antworten sind keinesfalls hinreichend, Trittin heute die Absolution für sein damaliges Vorgehen oder damalige Versäumnisse zu erteilen; ein Mitwirken, auch wenn nur passiv, an der Forderung verabscheuungswürdiges Handeln an Kindern zu legalisieren, kann er nicht abstreiten.
Wie heißt es doch in der Bibel: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein! Seine Parteikollegin Göring-Eckardt, die gleichzeitig Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland ist, mag Trittin kurz vor dem Wahlsonntag in Schutz nehmen, aber sie sollte ihn als Vertreterin der Kirche auch ins Gebet nehmen, dass er nicht weiter verantwortungsbewusste Tierhalter zu Unrecht kriminalisiert, solange er selbst nicht frei von Sünde ist.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.