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Streit ums Land

Kommune schläft, Landwirt baut Maschendrahtzaun auf Sportplatz

am Mittwoch, 13.04.2016 - 10:00 (Jetzt kommentieren)

In der Stadt Klötze in Sachsen-Anhalt hat ein Landwirt einen Maschendrahtzaun quer über einen Sportplatz gezogen und beendet so einen jahrelangen Streit.

In Sachsen-Anhalt, genauer gesagt im Altmarkkreis Salzwedel, findet ein jahrerlanger Streit nun anscheinend sein Ende. In dem Ortsteil der Stadt Klötze gibt es einen Sportplatz, der laut Volksstimme.de seit der Wende fünf verschiedenen Leuten gehöre. Die Stadt zahle eine Pacht für nicht kommunale Flächen.

2013 habe ein Privatmann besagten Korridor auf dem Sportplatz verkauft und Landwirt Herwig Bierstedt habe zugeschlagen.

Landwirtschaft platzt aus allen Nähten

Wie die Volksstimme weiter berichtet, betreibt Herwig Bierstedt angrenzend eine Landwirtschaft, die „aus allen Nähten platzt“, wie er selber sagt. „Ich brauche Platz für meine Pferde und Maschinen. Die Kommunen haben mir aber nur Steine in den Weg gelegt.“ Auch andere Möglichkeiten, Grundstücke als Zufahrt oder Abstellfläche nutzen zu können, seien ihm nach eigenen Angaben versagt worden.

"Kommunen haben 20 Jahre geschlafen"

Ein gemeinsamer Nenner konnte laut Volksstimme nicht gefunden werden. Dabei ist der Landwirt im Recht: Er kaufte das Grundstück, das sich in einem langen Streifen über den Sportplatz zieht, im Jahr 2013 von einem privaten Eigentümer. Zuvor hatte es die Einheitsgemeinde Klötze Jahre lang gepachtet. Die Stadt klagte nach dem Kauf gegen den Landwirt und beanspruchte das Grundstück für sich - verlor aber den Prozess am Verwaltungsgericht Magdeburg. Die haben 20 Jahre Zeit gehabt, das Stück zu sichern, wenn das so wichtig war, betont Bierstedt. Klötzes Bürgermeister Matthias Mann (CDU) beteuert: Von Verkaufsplänen seitens des Eigentümers habe man gar nichts gewusst, berichtet die Deutsche Presseagentur.

Landwirt bleibt gelassen

Kurz vor Ostern habe der 48-jährige Landwirt laut Volksstimme dann Nägel mit Köpfen gemacht und den 2,20 Meter hohen Zaun auf dem alten Sportplatz hochgezogen. Landwirt Bierstedt sehe es gelassen, heißt es weiter. „Ich suche keinen Streit“, betont er gegenüber der Zeitung. „Die Kommunen haben 20 Jahre geschlafen. Und wenn ich blockiert werde, nehme ich mein Recht wahr.“ 

Auf seinem neuen Sportplatz-Grundstück wolle er jetzt Pferde weiden lassen.

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