"Management der Ressource Wasser" lautet das Thema der KTBL-Tage, die von morgen bis Donnerstag stattfinden. In den Vorträgen werden ausgehend von den Herausforderungen, die sich aus dem Klimawandel für den Pflanzenbau ergeben, zukunftsorientierte Lösungsansätze vorgestellt.
Schwerpunkte
Es werden sowohl Wege betrachtet, die sich in der Vergangenheit oder in anderen Ländern bewährt haben, als auch neue Entwicklungen in den Bereichen
- Pflanzenzüchtung,
- Bodenbearbeitung,
- Bestandesführung,
- Bewässerungs- und Drainagetechnik sowie
- Bodenschutz.
Das Programm
Professor Dr. Bernhard C. Schäfer von der Fachhochschule Südwestfalen in Soest erläutert in seinem Beitrag die Fruchtfolgen als Managementmaßnahme zur Anpassung an den Klimawandel. Der Klimawandel stellt durch das vermehrte Auftreten von Extremwetterereignissen und die Zunahme von längeren Perioden mit Wasserüberschuss oder Wassermangel besondere Anforderungen an die Gestaltung der Fruchtfolgen. Die Bedürfnisse hinsichtlich der Wasserversorgung unterscheiden sich zwischen den Kulturen, auch die Anfälligkeit für Extremwetterereignisse ist zeitlich und artbedingt differenziert zu sehen. Jahresbetrachtungen zeigen, dass je nach Witterungsverlauf schon jetzt die einzelnen Kulturen begünstigt oder benachteiligt werden.
Die Etablierung pflugloser Bodenbewirtschaftungssysteme kann aufgrund der zahlreichen positiven Effekte als weiteres wichtiges Instrument zur Absicherung gegenüber den negativen Folgen des Klimawandels angesehen werden. Nachhaltig stabile Systeme erfordern eine Erweiterung der Fruchtfolge. Neben der Fruchtfolge spielt die Bodenbearbeitung zukünftig eine wichtige Rolle, wie Dr. Joachim Bischoff von der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG) Sachsen-Anhalt aus Bernburg näher beleuchtet.
Die streifenweise Bodenbearbeitung (strip till) kombiniert die Vorteile der Direktsaat mit einer krumentiefen Bodenlockerung. Die Strip-till-Technik ermöglicht es, die Bodenbedeckung als Erosions- und Verdunstungsschutz nahezu vollständig zu erhalten. Wesentlich besser als die ganzflächige Bodenbearbeitung erlaubt die Streifenbearbeitung - dank des spurgetreuen Fahrens mit einem GPS-Lenksystem - die Trennung von Wuchs- und Fahrbereich. Angepasste Anbausysteme mit einer aufeinander abgestimmten Reihenweite sind dafür nötig.
Robert Brandhuber von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising gibt Hinweise zur Risikoabschätzung von Schutzmaßnahmen bei Starkregen und Bodenerosion. So sollte ein Landwirt mit Erosionsschutzmaßnahmen mindestens das mit einem Starkregenereignis im Bereich von 20 bis 35 l/m² in der Stunde verbundenem Erosionsrisiko wirksam absichern. Mehr Erosionsschutz sei wünschenswert und diene der langfristigen Sicherung der Ertragsfähigkeit sowie dem Objektschutz. In ausgeprägten Hanglagen und bei großen Hanglängen sollten beim Anbau von Reihenkulturen bevorzugt Mulchsaatverfahren ohne flächendeckende Saatbettbereitung oder vorherige Bodenbearbeitung Anwendung finden. Am obersten Ende der Schutzskala stehen Böden eines Landwirts, der ausgeprägte Hanglagen mit Grünland oder mehrjährigem Ackerfutter bewirtschaftet, Direktsaatverfahren nutzt und bevorzugte Abflusswege dauerhaft begrünt. Diese Böden sollten einem Jahrhundertereignis trotzen. Welche wirtschaftlich vertretbaren Spielräume für Erosionsschutzmaßnahmen die vorhandenen Produktionssysteme bieten, kann nur individuell beantwortet werden.
Das komplette Programm finden Sie auf der Internetseite des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) ...
Wir sind für Sie auf den KTBL-Tagen dabei. Ein erstes Video finden Sie am Freitag in unserer Mediathek.
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