Die Polizei-Einheit Cobra hat am Mittwoch in Matrei am Brenner in Österreich eine entlaufene Kuh erschossen. Diese sollte in einen Transporter verladen und anschließend zur Schlachtung geführt werden. Beim Verladen konnte sich das Tier jedoch losreißen und stieß dabei einen 32-jährigen Landwirt, welcher die Verladung durchführte, zu Boden und verletzte ihn dabei.
Anschließend lief die Kuh auf die in der Nähe befindlichen Bahngleise, weshalb wegen Gefahr im Verzug die Polizei verständigt wurde.
Kuh wurde von Polizei erschossen
Die Polizeibeamten und Cobra-Beamte trafen kurze Zeit später ein und konnten feststellen, dass sich das Tier äußerst aggressiv verhielt, so die Polizeimeldung. Beim Versuch des zuständigen Landwirts das Tier einzufangen, lief dieses in ein angrenzendes Feld, wo es in weiterer Folge durch einen Beamten des EKO Cobra durch mehrere Schüsse erlegt wurde.
Das Vorgehen wurde von Augenzeugen auf Video festgehalten. Nun kritisieren Tierschutz und Jägerschaft den Einsatz, da die Beamten gleich mehrere Schüsse benötigten, um das Tier zu töten.
Kritik an Polizeieinsatz
So sagt ein Augenzeuge gegenüber der Tiroler Tageszeitung, dass er selbst neun Schüsse gezählt habe. Würde das einem Jäger passieren, gäbe es ein „Riesentheater.“ Für ein derart großes Tier benötige man sowohl die passende Waffe, als auch die richtige Munition.
Zudem seien die Schüsse auf den Körper abgegeben worden. „Ein gezielter Schuss von vorne in den Kopf hätte dem Tier viel Leid erspart“, so der Zeuge laut Zeitungsbericht.
Die Polizei verteidigt den Einsatz
Die Kuh habe außerdem recht ruhig gewirkt. Ein Eindruck, den auch ein Video im Internet bestätigt. Der Kommandant der Einheit Cobra-West verteidigt jedoch das Vorgehen: „Dass man zuvor aber zigmal versucht hat, das Tier einzufangen und die Kuh zigmal Menschen angegriffen hat, sieht man nicht.“
Rücksprache mit Tierarzt und Besitzer
Es seien insgesamt sieben Schüsse abgegeben worden, erklärt er gegenüber der Tiroler Tageszeitung. Aus Rücksicht auf das Umfeld habe man dabei sicher nicht den idealen Winkel zum Tier gehabt. Der Einsatz der Schusswaffe sei alternativlos gewesen und in Rücksprache mit dem Tierarzt und dem Besitzer erfolgt.
Außerdem komme bei der Spezialeinheit bei Bedarf auch Munition zum Einsatz, die nicht polizeitypisch ist, entgegnet der Kommandant dem Vorwurf, man habe die falsche Munition eingesetzt.
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