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Dorf und Familie

LandFrauen: HausWirtschaft darf nicht sterben

am Mittwoch, 23.11.2011 - 06:28 (Jetzt kommentieren)

Berlin - Vom 29. November bis 1. Dezember 2011 findet im Kardinal König Haus in Wien der Hauswirtschaftskongress 2011 statt.

"Es ist fünf nach zwölf. Wir müssen jetzt die Weichen für die Zukunft der hauswirtschaftlichen
Berufe neu stellen. Sonst stirbt dieser Berufszweig aus". Mit dieser Botschaft reist die Erste Vizepräsidentin des Deutschen LandFrauenverbands Hannelore Wörz zu dem Internationalen Kongress "Haus-Wirtschaf(f)t- Zukunft", der vom 29.November bis 1. Dezember 2011 in Wien stattfinden wird.
 
Dringender Handlungsbedarf sei geboten. Das zeige der dramatische Rückgang der Ausbildungszahlen in den letzten Jahren. Während es im Jahr 2004 in Deutschland noch 13.300 Auszubildende in der Hauswirtschaft gab, waren es 2006 rund 11.700 und im Jahr 2010 nur noch rund 10.000 Auszubildende.

Moderne Berufe in der Hauswirtschaft

Die Ausbildung müsse den Marktgegebenheiten und Erwartungen der Arbeitgeber angepasst werden, lautet eine Kernforderung des dlv. Würden etwa Wahlqualifikationen innerhalb der Ausbildung eingerichtet werden, könnten die Auszubildenden auf die späteren Einsatzgebiete noch besser vorbereiten werden. Dies sei derzeit in Deutschland im Gespräch, so Hannelore Wörz. Hauswirtschaftliche Qualifikationen werden in wichtigen Zukunftsmärkten benötigt, etwa für Betreuungsleistungen in sozialen Einrichtungen, wie Seniorenwohnheimen oder Wohngruppen und Hausgemeinschaften für Senioren, Demenzkranke und Pflegebedürftige. Auch in der Schul- und Ganztagsverpflegung gebe es Entwicklungspotential.

Zukunftsperspektive Hauswirtschaft und Pflege

Insgesamt werde die Nachfrage nach haushaltsnahen Dienstleistungen durch Privathaushalte angesichts der zunehmenden Berufstätigkeit beider Partner bzw. Elternteile noch weiter steigen. Mit den richtigen fachlichen Schwerpunkten würden sich außerdem im ländlichen Raum vielfältige neue berufliche Chancen bieten, etwa im Landtourismus, der Gastronomie auf landwirtschaftlichen Betrieben sowie in der Direktvermarktung. "Wenn die Hauswirtschaft sich nicht von den angrenzenden Berufen verdrängen lassen will, muss sie schnell zielorientiert handeln. Gemeinsam müssen wir es schaffen, junge Menschen für diesen anspruchsvollen Beruf zu begeistern. Der Deutsche LandFrauenverband fühlt sich der Zukunftssicherung der Hauswirtschaft seit je her verpflichtet und bietet den hauswirtschaftlichen Verbänden seine konstruktive Zusammenarbeit an", schließt die dlv-Vizepräsidentin.

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