Landwirt Zeno Stadler aus dem Schweizer Bronschhofen sieht das immer höhere Verkehrsaufkommen rund um seinen Hof mit Sorge. Denn: Um seine Kühe auf die Weiden zu führen, müssen sie eine viel befahrene, Straße überqueren, auf der die Fahrzeuge mit 80 km/h fahren dürfen. Das berichtet die BauernZeitung Ostschweiz, die den Landwirt besucht hat. Zu Stoßzeiten sei gar nicht daran zu denken, dass die Rinder über die Straße können. Und auch sonst sind der Landwirt und seine Frau Hanna es leid, wenn sich Autofahrer über zwei Minuten Wartzeit beschweren, während die Kühe über die Straße getrieben werden.
Die Nähe zur Stadt Wil, zur Kirche und die Lage direkt an der Straße ist für Stadlers eine Herausforderung: "Wir sind immer unter Beobachtung." Wenn die Kühe die Strasse überqueren, putzen sie sofort hinterher – sofern man sie lässt. Oft wollen die Autofahrer aber gar nicht so lange warten. Hanna stellt sich nicht mehr in die Straße, um die Kühe zur Weide rüberlaufen zu lassen, das überlässt sie ihrem Mann. "Mir haben sie zu oft wüst gesagt, vor Zeno haben sie mehr Respekt."
Straßenunterführung für Kühe
Die Lösung der Stadlers: Eine Unterführung für die Kühe. Die Straße werde ohnehin saniert und so wollen sie auf eigene Rechnung einen Tunnel unter der Straße realisieren, durch den ihre Tiere künftig auf die Weide kommen sollen. Wie die BauernZeitung berichtet, sei die Baueingabe bereits akzeptiert worden und die Einsprachefrist sei bereits vor einem Monat abgelaufen.
Der Tunnel - ein einfaches Stahlrohr - soll eine Länge von 15 Metern und einen Durchmesser von 3 Metern haben. Er sei also zu klein, um mit den eigenen Maschinen durchzufahren. Fußgänger können ihn laut Stadler aber benutzen. Der Landwirt rechnet mit Kosten im mittleren fünfstelligen Bereich.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.