Über einen kuriosen Rechtsstreit berichtet heute sueddeutsche.de und nimmt Bezug auf South China Morning Post und People's Daily Online.
Es begann vor 16 Jahren in China: Wasser läuft in das Haus und über die Felder des Landwirts Wang Enlin. In einem Teich in der Nähe seines Dorfes soll jegliches Leben abgestorben sein. Wang Enlin vermutete, dass eine staatliche PVC-Fabrik in der Nähe das Wasser verseuche. Doch im fehlten die Beweise.
Landwirt tauscht Mais gegen Jurabücher
So tauschte der Landwirt, der nur die Grundschule besuchte, Mais gegen Jurabücher, und las sich in die Materie ein. Eine Kanzlei, die auf Umweltverschmutzungen spezialisiert ist, wurde auf den ehrgeizigen Landwirt und sein Anliegen aufmerksam und unterstützte ihn.
Acht Jahre lang sammelte der Landwirt Beweise und reichte schließlich gemeinsam mit den Fachanwälten Klage ein. Nun entschied das Gericht - und gab Wang Enlin Recht.
28 Hektar verseucht
Die Firma soll in den vergangenen 16 Jahren jährlich knapp 20.000 Tonnen giftiger Chemieabfälle in der Gegend illegal entsorgt und damit eine Fläche von knapp 28 Hektar verseucht haben.
Nun muss das Unternehmen den Müll entfernen und den Bewohnern des Dorfes eine Entschädigung zu zahlen. Jede Familie bekam umgerechnet knapp 2.000 Euro zugesprochen. Der Chemiekonzern hat angekündigt, das Urteil anfechten zu wollen.
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