Wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) berichtet, sind auf einem Hof in Merzen im niedersächsischen Landkreis Osnabrück rund 400 tote Ferkel gefunden worden. Der Landwirt hatte den Fall selbst dem Veterinärdienst im Landkreis gemeldet. Offenbar war er völlig überlastet. Zuvor war der Betrieb nie auffällig gewesen.
Der Vorfall ereignete sich laut NDR Anfang August diesen Jahres.
Temporäre Erkrankung des Schweinehalters
Wegen einer "temporären, nicht absehbaren Erkrankung" konnte sich der Landwirt nicht mehr ausreichend um die Jungtiere kümmern, sagte Landkreis-Sprecher Burkhard Riepenhoff gegenüber dem NDR.
Als die Behörden den Betrieb aufsuchten, entdeckten sie in einem Aufzuchtstall 274 Ferkel-Kadaver. 50 weitere Tiere befanden sich in einem Abhol-Behälter und 55 zusätzliche Jungtiere waren so geschwächt, dass sie eingeschläfert wurden, bestätigte der Landkreis auf NDR-Anfrage.
Schweinehaltender Betrieb bisher ohne große Probleme
In einem Maststall mit 400 Tieren habe es wiederum keinerlei Beanstandungen gegeben. Nach Auskunft des Veterinärdienstes gab es auf dem Betrieb mit 400 Sauen und 1.800 Ferkel zuvor nie große Probleme. Auch bei einer Nachkontrolle eine Woche nach dem Auffinden der toten Tiere wurden keine Mängel festgestellt, so der NDR.
Überlastung in der Landwirtschaft
Wie die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) erklärt, sind Landwirte oft einem immensen Druck ausgesetzt. Psychische Erkrankungen und Überlastungssyndrome in der Landwirtschaft seien auf dem Vormarsch. Viel Verwaltung, finanzieller Druck und aufwändige Dokumentationspflichten ließen für die ursprüngliche Arbeit auf dem Hof immer weniger Zeit, so eine Sprecherin der SVLFG.
Die Versicherung wolle dem Problem nun mit einer Präventionskampagne begegnen.
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