Laut Anklage hat der 53-jährige Landwirt aus Eichsfeld in Thüringen 2017 eine Radfahrerin angehupt, worauf sie gestürzt ist und in den Straßengraben des Landwirtschaftswegs gefallen. Weil sich der Landwirt nicht um die gestürzte Touristin kümmerte und weiterfuhr, wurde er angeklagt.
14 Jahre alte Originalhupe
Die Radfahrerin ist mit drei Stundenkilometern auf einer langen Steigung vor ihm gefahren und habe keine Nische genutzt, um ihn vorbeizulassen, sagt der Landwirt. Daraufhin habe er sie mit seinem 14 Jahre alten Signalhorn angehupt. Gestürzt sei sie nicht, er habe sie im Spiegel gesehen.
Die Geschädigte erklärte hingegen, sie sei an den rechten Fahrbahnrand gefahren, als sie den Traktor hörte. Dieser sei dann 400 bis 500 Meter hinter ihr her gefahren, bevor sie eine „superlaute Hupe“ vernommen habe. Deswegen habe sie den Lenker ihres E-Bikes verrissen und sei in den Graben gefallen. Dadurch habe sie vor allem Prellungen erlitten.
Ihr Ehemann habe nur noch die Füße seiner Frau und die Räder des Fahrrads gesehen. Weil er mit geringem Abstand hinter dem Traktor gefahren sei, habe er fast alles sehen können. Er beschrieb eine „Mörderhupe“.
1.000 Euro Strafe
Gegen Prozessende zeigte der Landwirt etwas Reue, weswegen er ein Bußgeld von 1.000 Euro auferlegt bekam. Weil die Geschädigte kein Schmerzensgeld wollte, bekommt das Tierheim Heiligenstadt. Nach dem Prozess entschuldigte sich der Landwirt bei der Touristin und betonte noch einmal, er habe sie nicht fallen sehen. Ein Verfahren wegen Unfallflucht und fahrlässiger Körperverletzung hat das Amtsgericht Heiligenstadt eingestellt.
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