"Vielen vielen Dank, an alle Landwirte die von überall kommen. Ohne euch würde nichts funktionieren." schreibt eine Userin bei Facebook. Überall in Deutschland helfen die Bauern den Hochwasseropfern, die Schäden in den Griff zu kriegen. Viele Landwirte reisen im Konvoi aus weit entfernten Gebieten an, um mit Wasser, Futter, schwerem Gerät oder einfach nur ihrer Arbeitskraft vor Ort zu sein. Und auch aus den betroffenen Gebieten, auch wenn die Wassermassen zu Hause aus dem eigenen Hof Schäden hinterlassen haben - sobald das Nötigste läuft, ziehen die Landwirte ihre Gummistiefel an und helfen den Nachbarn und Anwohnern, die besonders in Not sind.
Mit schweres Gerät die Straßen freiräumen
Damit überhaupt irgendwas geht und die Helfer in die betroffenen Orte gelangen können, mussten Straßen und Wege freigeräumt werden, wie hier auf der Straße bei Walporzheim. "Am Freitagmorgen rückten eine Kolonne von rund 50 Landwirten aus dem Westerwald an der Ahr ein, mit Traktoren, Schaufelnradbaggern, Anhängern, Wasserfässern und allem, was die landwirtschaftliche Infrastruktur bieten kann. Sie unterstützen in der Folge am Freitag und Samstag die örtlichen Hilfsorganisationen massiv.", schreibt Localbook Rhein-Ahr-Eifel.
Landwirte im Dauereinsatz Während an der Mittelahr noch nach Menschen gesucht wird, haben die Aufräumarbeiten in der...
Gepostet von Localbook Rhein-Ahr-Eifel am Sonntag, 18. Juli 2021
Lohnunternehmer im Dauereinsatz
Knapp 9.000 Likes hat dieses Video von Markus Wipperfürth aus Elsdorf bekommen. Der Lohnunternehmer ist sofort mit seiner ganzen Mannschaft und seinem Fuhrpark angerückt, um zu helfen. Als Problem erweist sich aber, dass die Hilfsarbeiten teils noch schlecht koordiniert werden können. Landwirte und ihre Maschinen werden manchmal wieder weggeschickt, weil ihre Arbeitskraft nicht eingeteilt werden kann.
Gepostet von Lohnunternehmen Markus Wipperfürth am Sonntag, 18. Juli 2021
Landwirte haben Spezialgerät
Das Bauerngut Schiefelbusch dagegen wurde gezielt angefragt, weil sie bieten, was sonst nur wenige haben: einen besonders kleinen Traktor. "Er kann an Stellen arbeiten wo normales Großgerät nicht hinkommt", schreibt das Bauerngut.
Von Lohmar in Richtung Ahrweiler setzt sich heute kollegiale Hilfe in Bewegung, wir sind natürlich dabei. Wir bekamen...
Gepostet von Bauerngut Schiefelbusch am Sonntag, 18. Juli 2021
Schutt räumen statt Protest
Den Bauernprotest abbrechen, um Schutt zu räumen - da darf man ruhig mal klatschen, findet Focus online!
Die Protestbewegung ist dafür bekannt, mit Trecker-Konvois im ganzen Land Widerstand gegen die Politik kundzutun. Doch...
Gepostet von FOCUS Online am Sonntag, 18. Juli 2021
LSV: Voller Einsatz für die Berufskollegen
Die Landwirte von LSV Deutschland sind aus allen Teilen Deutschlands und mit viel PS unterwegs, um den Kollegen und Betroffenen vor Ort zur Seite zu stehen.
Gepostet von LSV Deutschland am Montag, 19. Juli 2021
Bauer Willi: schickt die Kinder zu uns auf die Höfe
Eine wie so oft gute und einfallsreiche Idee hat der Agrarblogger Bauer Willi gemeinsam mit Bodo von Schilling: sie wollen den Kindern aus den betroffenen Orten Unterkunft auf ihren Höfen bieten und rufen Landwirte dazu auf, ebenfalls Kinder aufzunehmen. "Es gibt sicher sehr viele Kinder, die jetzt im Überschwemmungsgebiet nicht viel helfen können und vielleicht auch einfach mal eine Auszeit von dem ganzen Chaos brauchen."
Deichdeern Julia Nissen hilft über
Auch für Landwirtin und ahdfa Gewinnerin Julia Nissen ist Helfen das Gebot der Stunde. Sie hat ihre "App aufs Land" kurzerhand "zweckentfremdet" und als "Marktplatz für handwerkliche Dienstleistungen in den Überschwemmungsgebieten" zur Verfügung gestellt.
In ihrem Post auf Facebook und Instagram betont die Deichdeern aber auch, wie wichtig aktuell ein koordinierter Ablauf im ganzen Spenden- und Hilfegeschehen sei. Ein wichtiger Schritt ist dabei auch, unter anderem auf digitalen Plattformen genau zu erklären, wofür sie gedacht sind und wofür nicht: "Die Plattform ist nicht für Sachspenden gedacht. Für Futterspenden (Nutztiere) empfehle ich die Maschinenringe Deutschland mit ihren Börsen", schreibt Julia Nissen.
LSV koordiniert Hilfe von Landwirten für Landwirte
Auf der Internetseite www.forumlsv.de können Landwirte, die helfen wollen, ihre Hilfe mit Nennung konkreter Daten wie Maschinen, Mannstärke, Sachspenden, Futter etc. anbieten,. Außerdem findet man Hilfsgesuche von Berufskollegen und kann sich mit ihnen vernetzen.
"Manche Regionen sind so gut wie gar nicht betroffen, während andere von einem Moment auf den anderen vor den Trümmern ihrer Existenz stehen", schreibt der LSV. "Hilfe, die ankommt, geht oft über das rein materielle hinaus. Jede Maschine, die räumt, jede Hand, die anpackt... Die Möglichkeiten zu helfen sind ebenso vielfältig wie die Sorgen der Betroffenen. Niemand kann uns besser helfen als wir selbst. Packen wir es an💪🤝"
Große Dankbarkeit für die Hilfe
Bei den vielen Hilfsangeboten und dem unermüdlichen Einsatz kracht es auch an der ein oder anderen Stelle. Zum Beispiel wenn Helfer weggeschickt werden oder abgewiesen, weil die Einsatzleiter vor Ort sie gerade nicht einsetzen können. Wenn großes Gerät gerade nicht gebraucht wird, weil noch geprüft wird, was als erstes getan werden muss. Wenn noch Menschen unter den Trümmern vermutet werden und daher noch nicht geräumt werden darf. Oder wenn die Einsatzkräfte vor Ort einfach überfordert sind, weil die Lage so unübersichtlich und chaotisch ist.
Doch wenn die Hilfe der Kollegen ankommt, ist die Dankbarkeit groß, wie dieser Post von Landwirt Marco Weber bei Stadtkyll zeigt.
Helfen statt Reden! Ich bin überwältigt: gestern erreichte ein Hilfskonvoi von Landwirten aus Baden-Württemberg die...
Gepostet von Marco Weber am Sonntag, 18. Juli 2021
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