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Komme Enteignung gleich

Landwirte und Winzer sauer: Feldwege sollen zu Fahrradwegen werden

Ein Fahrrad fährt auf einem Feldweg
am Dienstag, 21.12.2021 - 10:26 (1 Kommentar)

Die Stadt Landau in Rheinland-Pfalz will Feldwege zu Fahrradwegen umwidmen. Das stößt bei Winzern und Landwirten auf scharfe Kritik.

Wie der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV) berichtet, wehren sich Winzer und Landwirte gegen die Pläne der Stadt Landau, Feldwege zu Fahrradwegen umzuwidmen.

Der Bau dieser Wege sei nur möglich gewesen, weil die Betriebe einen Teil ihres Landes entschädigungslos zur Verfügung gestellt hätten, erklärt der BWV. Dass sie in Zukunft auf diesen Wegen faktisch nur noch geduldet würden, sei nicht zu akzeptieren und komme quasi einer Enteignung gleich.

Flurbereinigungen: Landwirte verzichten auf Teil ihrer Flächen

Auch der Kreisvorsitzende des BWV, Karl-Friedrich Junker, übt starke Kritik: „Im Rahmen von Flurbereinigungen haben wir gerne auf einen Teil unserer Flächen verzichtet, um damit ein Feldwegenetz zu schaffen, das die erfolgreiche Entwicklung des Weinbaus in der Region ermöglicht hat. Dass in Landau diese Wege zukünftig vorrangig dem Radverkehr zur Verfügung stehen sollen, lehnen wir daher ab.“

Landwirte bezahlen Feldwegebeitrag

Den Plänen der Stadt zufolge sollen bis Ende 2022 aus Feldwegen, die für Radfahrer frei sind, Fahrradstraßen werden, die für den landwirtschaftlichen Verkehr offen sind.

Man wolle so neue Finanzierungsquellen für die Instandhaltung der Wege erschließen. Für den BWV-Kreisvorsitzenden sei das jedoch kein Argument, denn schließlich zahlen die Flächeneigentümer einen nicht unerheblichen Feldwegebeitrag. Für die Stadt Landau kämen so jährlich mehr als 200.000 Euro zusammen.

Winzer und Landwirte in Entscheidungen miteinbeziehen

Einen solchen Schritt könne die Stadt nicht eigenmächtig gehen, ohne die Winzer und Landwirte zu beteiligen, meint Junker. Er hätte daher erwartet, dass die Stadt frühzeitig alle Ortsvereine des BWV über die Pläne informiert und diese nicht erst aus der Zeitung davon erfahren müssen. Auch sollte man die Betriebe transparent und umfassend über die Konsequenzen einer Umwidmung informieren.

Er fordert daher die Stadt Landau auf, kurzfristig das Gespräch mit den Betroffenen zu suchen.

Mit Material von Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V.

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