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Missgeschick

Darum laufen 25 Tonnen Schlämme aus einem Laster aus

Tanklastzug
am Mittwoch, 10.04.2019 - 09:41

Die Ladung eines Tanklastzuges überflutete einen Autobahnparkplatz in Hessen. Die 25 Tonnen entwickelten durch ihre Zusammensetzung ein recht aktives Eigenleben.

In Gießen in Hessen stellte die Ladung eines Tanklastzuges am Dienstagnachmittag bis in die Abendstunden hinein alle Beteiligten vor einige Probleme.

Wie das Polizeipräsidium Mittelhessen berichtet, stoppte ein LKW-Fahrer gegen 15.50 Uhr sein Gefährt auf dem Parkplatz Heb-Berg an der Autobahn 5, da seine Ladung austrat.

Ladung des Tanklastzuges quoll aus Domdeckeln

Der 65-jährige Fahrer aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim war mit seinem Tanklastzug einer Firma aus Schleswig-Holstein in Richtung Kassel unterwegs. Da bemerkte er plötzlich, dass mit seiner Ladung etwas nicht stimmte.

Auf einem Parkplatz stoppte er sein Fahrzeug und informierte die Polizei. Wie sich herausstellte, quoll die Ladung des Tanklastzuges aus den Domdeckeln des Fahrzeuges über.

Grund für das Überquellen der Ladung

Die hinzugezogene Feuerwehr und die Polizei sperrten daraufhin den kompletten Parkplatz für die weiteren Maßnahmen. Der Grund für das Überquellen konnte schließlich im Gespräch mit dem LKW-Fahrer und in Abstimmung mit Fachleuten gefunden werden:

Der Fahrer hatte rund 25 Tonnen Schlämme und Waschwässer aus dem Raffinationsprozess geladen, was an sich kein Problem darstellte und wobei es sich glücklicherweise auch nicht um einen Gefahrstoff handelte. Leider hatte der Fahrer nach der zuvor transportierten Ladung, eine zuckerhaltige Melasse, den Tank nicht ausreichend gereinigt. Nun reagierten die beiden Stoffe im Tank, was zu einer enormen Ausdehnung der Flüssigkeit führte.

Volumen der Ladung dehnte sich aus

Die Feuerwehren verhinderten den Eintritt der auslaufenden Flüssigkeit in das Kanalsystem und begannen mit einem Abpumpen von Teilen der Flüssigladung in Bergebehältnisse. Dies half jedoch nur vorübergehend, da das Volumen der Flüssigkeit sich immer weiter ausdehnte.

Abhilfe geschaffen werden konnte schließlich durch eine hinzugezogene Werksfeuerwehr aus dem Industriepark Höchst. Sie pumpten einen weiteren Teil der Ladung ab und transportierten ihn ab.

Erhebliche Kosten für Transporteur

Die Kosten für den Einsatz werden für den Transporteur erheblich sein, so die Polizei.

Neben diversen örtlichen Feuerwehren und deren Spezialisten, inklusive dem Kreisbrandinspektor, waren die Autobahnmeisterei, der Gefahrgutkoordinator der Polizei, das Umweltkommissariat der Polizei, eine Privatfirma zur Parkplatzreinigung, der Rettungsdienst, die Untere Wasserbehörde und die Werksfeuerwehr im Einsatz.

Mit Material von Polizeipräsidium Mittelhessen

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