In der deutschen Landwirtschaft sind laut jüngster Zählung etwa 341.000 Frauen tätig – ein Großteil als Familienarbeitskräfte. Das ist vermutlich auch der Grund, warum 40 Prozent der Frauen ohne ein vertragliches Beschäftigungsverhältnis und ohne festes Gehalt auf den landwirtschaftlichen Betrieben arbeiten.
Wie eine agri-Experts-Umfrage ergab, arbeiten 25 Prozent der Frauen als Angestellte in Teil- oder Vollzeit auf den Höfen. 29 Prozent gaben an, in Selbstständigkeit zu arbeiten. 40 Prozent kreuzten an, dass sie kein vertragliches Arbeitsverhältnis haben.
An der agri-Experts-Umfrage nahmen 514 Frauen aus der Landwirtschaft teil. Der Großteil der Umfrage-Teilnehmerinnen war im Alter zwischen 18 und 39 Jahren (65 Prozent).
Agrarfrauen sind gut ausgebildet
Die Umfrage zeigt zudem, dass die Frauen in der Landwirtschaft gut ausgebildet sind. 68 Prozent der Umfrage-Teilnehmerinnen absolvierten eine Ausbildung. 29 Prozent davon haben einen Abschluss in Landwirtschaft. 22 Prozent gaben an eine kaufmännische Ausbildung gemacht zu haben.
32 Prozent haben einen Studienabschluss in der Tasche. Davon haben 22 Prozent ein landwirtschaftliches Hochschulstudium absolviert.
35 Prozent arbeiten mehr als 40 Stunden pro Woche
An der agri-Experts-Umfrage nahmen zu 90 Prozent Frauen aus Familienbetrieben teil. 41 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen gaben an, Betriebsinhaberin und/oder als Betriebsleiterin zu sein. 11 Prozent arbeiten lediglich als Aushilfskraft auf dem Hof.
Ein Drittel gab an, dass sie mehr als 40 Stunden pro Woche im Betrieb arbeiten. 17 Prozent arbeiten 30 bis 40 Stunden in der Landwirtschaft. Weniger als 20 Stunden Wochenarbeitszeit gaben 32 Prozent der Frauen an.
Diese Aufgaben übernehmen Frauen auf dem Betrieb
Hinsichtlich der Tätigkeiten auf dem landwirtschaftlichen Betrieb gaben die Frauen folgendes an (Mehrfachauswahl war möglich):
- 67 % Stallarbeit/Tierversorgung
- 62 % Büromanagement/Buchführung
- 43 % Betriebsmanagement
- 24 % Feldarbeit
- 14 % Öffentlichkeitsarbeit
- 12 % Direktvermarktung
- 10 % Sonstiges
Wer trifft die betrieblichen Entscheidungen
53 Prozent der Frauen haben in der Umfrage angekreuzt, dass sie Entscheidungen den Agrarbetrieb betreffend gemeinsam mit ihrem Partner treffen. Bei 29 Prozent sind die Frauen zwar in die Entscheidung mit eingebunden, aber das letzte Wort hat der Partner. Jede 10. Frau, die in der Landwirtschaft tätig ist, hat keinen Einfluss auf Betriebsentscheidungen. Nur rund 8 Prozent der Frauen machen betriebliche Dinge mit sich selbst aus.
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