Ende Januar findet in Berlin wieder die Grüne Woche statt. Mit Blick auf die Messe geht die Sendung "planet e." am Sonntag der Frage nach, warum viele Bauern aufgeben müssen.
Die Dokumentation "Bis zu letzten Kuh" möchte herausfinden, ob das "Bauernsterben" selbst verschuldet ist und gemeinsam mit Landwirten nach Auswegen aus der Krise suchen, so das ZDF.
Falsche Empfehlungen: 'Turbo-Kühe und Massenställe'
Die Bauernfunktionäre hätten - so die Ankündigung von planet e. - den Landwirten jahrelang empfohlen, ausschließlich auf Wachstum zu setzen: "Zukunftsfähigkeit durch Turbo-Kühe und Massenställe, Produkte auch für den Export." Selbst große Betriebe hätten - trotz Subventionen - laut planet e. Schwierigkeiten zu überleben.
Die Landwirte würden zu viel produzieren und den Markt mit ihren Produkten überschwemmen, so die Sendungsankündigung weiter. Die Folge: Die Preise sind im Keller.
Milchbauer: Finanzprobleme und Betriebsaufgabe
Auch ein in der Dokumentation präsentiertes Beispiel wird angekündigt: Viele Jahre lang habe Milchbauer Xander van Diggele gut von seinen Milchkühen leben können.
"Die Molkereien zahlten angemessene Preise - doch er wollte weiter wachsen und vergrößerte seinen Stall mit hohen Krediten. Dann brach der Markt ein. Jetzt kann der Bauer die Kredite nicht mehr tilgen und von den Einnahmen nicht mehr leben. Seine letzten Kühe müssen zum Schlachthof."
Bauernsterben in Europa ist Katastrophe
Das "Bauernsterben" sei nicht nur ein deutsches Problem, meint die EU-Abgeordnete der Grünen, Maria Heubuch im Rahmen der Sendung. "In den vergangenen Monaten sind pro Tag etwa 300 Betriebe in Europa verloren gegangen, das ist für mich eine Katastrophe."
Heubuch fordere eine gerechtere Subventionspolitik und eine Stärkung der regionalen bäuerlichen Landwirtschaft - weg von der Exportstrategie für den Weltmarkt.
Die "planet e."-Dokumentation "Bis zur letzten Kuh - warum viele Bauern aufgeben" läuft am Sonntag, den 15. Januar um 16.30 Uhr im ZDF.
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