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Braunkohleabbau

Letztes Interview auf dem besetzten Lützerather Bauernhof

Eckardt Heukamp

„Ich find’s tragisch, dass das hier passiert. Das wird mir irgendwann hochkommen, wenn ich das sehe, dass das hier weg ist. … Aber so ist das halt.“ Eckardt Heukamp ringt um Fassung am Ende seines letzten Interviews, noch bevor die Polizei den Hof mit den Aktivisten räumte. Vor Heukamps ehemaligem Bauernhof war die größte Barrikade von Lützerath aufgebaut worden. Der Landwirt war der letzte Einwohner, der das Dorf im Frühjahr 2022 verlassen hatte.

am Freitag, 13.01.2023 - 11:17

Die Polizisten haben den ehemaligen Hof von Landwirt Eckardt Heukamp geräumt. Die Stimmung bei der Räumung war friedlich. 5 Tage vorher gab der letzte Landwirt von Lützerath ein Interview und blickte noch einmal kritisch auf das Geschehen, die Entscheidung der Politik. Er spricht über die Notwendigkeit von maßvollen Protesten und die etablierten Grünen, die im System, in den Gremien und Unternehmen angekommen seien.

Lützerather Landwirt über RWE und die aktuelle Politik

„Man kann es auch RWE nicht übelnehmen. Sie machen das, was sie immer machen. Sie reißen ab, baggern ab, verstromen, verbrennen. Man muss der Politik den Fehler zuschieben. Die sind diejenigen, die steuern müssen“, so der Landwirt. „Und wer verspricht und nicht hält … na ja, den Test kann sich ja jeder selber denken. Die Grünen sind da meiner Meinung nach, nicht viel anders als andere Parteien.“

Redaktioneller Hinweis: Meinungen in Interviews spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider.