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Blog Leo

Es lohnt sich, als Bio-Landwirt Mitglied in einem Öko-Verband zu sein

Selfie vorm neuen Hofschild: Junglandwirt Leo ist ab sofort Naturland-Mitglied.
am Montag, 05.09.2022 - 10:20 (Jetzt kommentieren)

Bio nach EU-Ökoverordnung oder lieber mehr? Leo erzählt, warum er sich für Naturland als Öko-Verband entschieden hat .

Liebe Junglandwirte,

mittlerweile sind wir mittendrin in der Umstellung auf Ökolandbau. Und ganz oft bekam und bekomme ich die Frage, ob wir denn auch einem Öko-Verband beigetreten sind. Diese Frage will ich heute beantworten und euch erzählen, was so ein Anbauverband für einen Betrieb bringt und wie man Mitglied wird. Und natürlich auch, warum wir uns für genau den Öko-Verband entschieden haben. Denn Verbände für Bio-Landwirte gibt es viele: Bioland, Naturland, Demeter, Gäa, Biokreis und noch einige mehr.

Warum eine Mitgliedschaft in einem Anbauverband?

Wir haben uns bei der Umstellung auf Ökolandbau im Jahr 2021 noch nicht auf einen Verband festgelegt, denn der erste Schritt in den Ökolandbau ist die Umstellung nach EU-Ökoverordnung, das haben wir so gemacht. Hierzu benötigt man eine Öko-Kontrollstelle, aber noch keinen Öko-Verband.

Während der ruhigeren Zeit im Winter haben wir uns dann mit den verschiedenen Bio-Bauern-Verbänden beschäftigt. Brauchen wir einen Verband? Welchen Nutzen haben wir? Warum fragen so viele Kollegen nach der Verbandsmitgliedschaft? Das waren die Fragen, die geklärt werden mussten.

Öko-Verband: EU-Ökoverordnung und mehr

Jeder Verband hat seine eigenen Richtlinien. Alle gemeinsam enthalten die Regeln aus der EU- Ökoverordnung und zusätzliche strengere Auflagen, die den Leitlinien und Leitbildern des Verbands entsprechen Ich habe mir dann zwei Verbände in die engere Wahl genommen und Kontakt für eine Beratung aufgenommen. Die Berater waren dann bei uns vor Ort, haben mit uns besprochen was wir vorhaben und eben vorgestellt was sie für uns Leisten können.

Die Leistungen eines Öko-Verbands

Für den Landwirt bedeutet eine Mitgliedschaft in einem Anbauverband in erster Linie Kosten und Mehrauflagen. Aber es gibt natürlich auf eine Menge Dinge, die der Verband für den Landwirt macht:

  • Beratung: Für alle Fragen rund um Ökolandbau, Tierhaltung, Vermarktung und vieles mehr gibt es Ansprechpartner.
  • Bessere Vermarktungsmöglichkeiten: Ein Ökoverband ist immer auch eine Marke. So lassen sich Erzeugnisse leichter und mit höheren Preisen vermarkten. (Achtet mal bei Bioprodukten im Einkaufsregal, ob die Produkte auch eine Verbandslabel haben.)
  • Gemeinsame Vermarktung und Einkauf von Betriebsmitteln.
  • Ein Leitbild, welches den Willen zum Ökolandbau noch mehr unterstreicht.
  • Die Nutzung von Marketing, Logo und dem Ruf für die eigene Vermarktung.

Es gibt noch vieles mehr, was so ein Verband leistet. Aber für mich waren das die ausschlaggebenden Argumente, die eine Mitgliedschaft für uns notwendig machen. Also haben wir uns für einen Verband entschieden.

Welcher Bio-Bauern-Verband ist es geworden?

Wir haben unsere Hauptziele definiert und dann in den Richtlinien der Öko-Verbände geschaut, was dem am meisten entspricht. Unsere Hauptziele sind die Vermarktung von Druschfrüchten und die Einbindung der Biogasanlage in die Kreislaufwirtschaft. Weiter spielt ein guter Kontakt zum persönlichen Berater und die Identifikation mit den Werten des Verbandes eine Rolle. Es war am Schluss eine knappe Entscheidung, aber wir sind nun Mitglied bei Naturland.

Ich freue mich sehr auf die Zeit bei Naturland, ich bin gespannt ob alles so funktioniert, wie ich mir das vorstelle, und vor allem, ob sich die Kosten und der Aufwand für die Mitgliedschaft für unseren Betrieb lohnen. Aber davon werde ich sicherlich hier an dieser Stelle berichten.

Bis Bald!

Euer Leo

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