Magnet für Schmetterlinge: So schädlich ist der Sommerflieder
In zahlreichen Gärten erfährt der aus China stammenden Schmetterlings- bzw. Sommerflieder große Beliebtheit. Wenn der Zierstrauch in Blüte steht, ist er von unzähligen Schmetterlingen umschwärmt. Daher rührt auch sein Name. Aber auch in der freien Natur hat sich der Neophyt schnell etabliert und breitet sich schnell und leicht aus. Doch auch diese Vermehrungsfreudigkeit macht ihn zu einem umstrittenen Zierstrauch. Zudem soll sein Nektar Schmetterlinge süchtig machen. Was ist dran?

Darum bereitet sich Sommerflieder so rasant aus
Rund 3 Millionen Samen produziert ein einziger Sommerflieder. Sie sind federleicht und können durch den Wind lange Distanzen zurücklegen. Hinzu kommt, dass die Samen bis zu 40 Jahre im Boden keimfähig bleiben. Daher konnte sich der Strauch schnell vom Garten in der Natur fortpflanzen und mancherorts viele heimische Pflanzenarten verdrängen. Laut Naturschutzbund NABU trägt der Sommerflieder dazu bei, die Artenvielfalt zu reduzieren.
Rechtzeitiges Schneiden der Blüten verhindert Ausbreitung
Um der Ausbreitung entgegenzuwirken, sollten die Blütenstände kurz nach der Blüte entfernt werden. So können keine Samen gebildet werden. Wer jedoch einen neuen Zierstrauch im Garten pflanzen möchte, sollte lieber zu Alternativen greifen. Mittlerweile gibt es auch Züchtungen, die sich nicht mehr per Aussamen fortpflanzen können. In naturnahen Gärten sollte jedoch auf den Sommerflieder gänzlich verzichtet werden.
Süchtig machender Nektar?
Kritiker behaupten, dass der Nektar nikotinähnliche Stoffe enthalte und somit die Schmetterlinge betrunken mache. Er soll Falter regelrecht süchtig machen. Dadurch würden diese dann auch leichte Beute werde. Laut NABU, beruht dieser Vorwurf jedoch auf keiner wissenschaftlichen Grundlage. Hinzukommt, dass es keine wissenschaftlichen Studien zu der Behauptung gibt. Ganz im Gegenteil, der Schmetterlings- bzw. Sommerflieder bietet eine wertvolle Nahrungsquelle für vorrangig langrüsslige Bestäuber. Die wiederum locken Fledermäuse und Vögeln an. So schreibt es der NABU Berlin auf seiner Seite.
Das sind Alternativen zum Schmetterlingsflieder
Wer Schmetterlinge im Garten beobachten möchte, muss keinen Sommerflieder pflanzen. Es gibt zahlreiche andere Blühpflanzen, die ein reiches Nektarangebot bieten. Wildblumenwiesen zum Beispiel bieten ein reiches Angebot an Nektar für Falter. Wer Brennnessel, Fetthenne, Fenchel und Thymian im Garten hat, wird irgendwann mit Schmetterlingsbesuch belohnt. Denn mit diesen Pflanzen finden auch deren Raupen Nahrung, die sich schließlich vor Ort verpuppen.
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