Gestern mussten mehrere Mitarbeiter eines landwirtschaftlichen Betriebs in Steinheim bei Paderborn wegen einer Vergiftung mit Güllegasen behandelt werden. Ein 53-jähriger Mann hat aufgrund von Güllegasen im Stall das Bewusstsein verloren. Ein zur Hilfe kommender 16-jähriger Mitarbeiter atmete die Güllegase ebenfalls ein.
Die Rettungskräfte veranlassten einen sofortigen Transport des zeitweise bewusstlosen Manns per Rettungshubschrauber. Zwei der Rettungssanitäter atmeten ebenfalls Schadgase ein und wurden mit dem Rettungswagen in das naheliegende Krankenhaus gebracht.
Schwefelwasserstoff lähmt den Geruchssinn
Derartige Unfälle verdeutlichen, dass Güllegase ein hohes Verletzungsrisiko bergen, insbesondere in schlecht belüfteten Ställen. Neben Kohlendioxid, Ammoniak und Methan geht die Gefahr vor allem von Schwefelwasserstoff aus. Gefährlich wird es besonders dann, wenn man das Gas nicht mehr riecht. Schon ab einer Konzentration von etwa 200 ml/m3 (200 ppm) lähmt das Gas den Geruchssinn. Ab einer Konzentration von 500 – 700 ml/m3 wirkt es stark toxisch und kann nach wenigen Atemzügen zur Bewusstlosigkeit und zum Tod führen.
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