Wie die dpa berichtet, hat die ukrainische Polizei etwa 100 Menschen aus schlimmen Arbeitsverhältnissen befreit. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hätten die Opfer mehrere Jahre lang täglich bis zu 13 Stunden ohne Lohn auf Feldern eines landwirtschaftlichen Betriebes nahe Odessa gearbeitet.
Bei dem Polizeieinsatz wurden 13 Mitglieder einer Gruppe von Kriminellen festgenommen, so die Polizei.
K.O. Tropfen: Arbeitern wurden Papiere abgenommen
Die betroffenen Ukrainer aus sozial schwachen Schichten wurden aus allen Teilen des Landes auf Bahnhöfen angeworben. Ihnen sei ein Tageslohn von umgerechnet 15 Euro und freie Verpflegung sowie Unterkunft versprochen worden, hieß es laut Staatsanwaltschaft.
Daraufhin seien ihnen K.o.-Tropfen verabreicht worden, um ihnen heimlich ihre Papiere und Telefone abzunehmen.
Landwirtschaftliche Arbeitskräfte körperlich misshandelt
Ein offizielles Video der ukrainischen Polizei (siehe unten) zeigt, wie die Männer und Frauen aus den heruntergekommenen Häusern befreit werden. Zu sehen sind auch die dreckigen Wohnräume mit alten, rostigen Stockbetten. Die Arbeiter hätten sich mit mehreren Personen ein enges Zimmer geteilt und seien zudem körperlich misshandelt worden, berichten die Behörden.
Anwerbeversucht für Agrarbetrieb: Festnahmen
Als die Polizei auf den Fall aufmerksam wurde, konnten mehr als ein Dutzend Verdächtiger bei einem Anwerbeversuch in Kiew festgenommen werden. Bei der Festnahme wurden Autos, Waffen und Bargeld im Wert von rund 30 000 Euro beschlagnahmt.
Der kriminellen Gruppe drohen bis zu 15 Jahre Haft. Es wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Menschenhandel eingeleitet.
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