Bei den deutschen Bauern wächst nach bedrohlichen Einbußen bei Milch und anderen Produkten wieder die Zuversicht. «In wichtigen Segmenten der Landwirtschaft hat sich die Situation deutlich verbessert», sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied der Deutschen Presse-Agentur vor dem Bauerntag an diesem Mittwoch und Donnerstag in Berlin. «Das war auch zwingend notwendig nach den Krisenjahren mit teils katastrophalen Preisen.» Mit Blick auf die Bundestagswahl mahnt der Verband eine sachliche Diskussion über die Tierhaltung an.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warnte in diesem Zusammenhang vor Pauschalurteilen über Landwirte. Wo es schwarze Schafe gebe, müsse man das beim Namen nennen, sagt die Kanzlerin in ihrem aktuellen Videopodcast. «Aber die überwältigende Mehrheit der Bauern tut eine wirklich wichtige Arbeit für unser ganzes Land, zumal wir alle auch regionale Produkte essen wollen.» Sie sehe ihren Besuch beim Deutschen Bauerntag als Bekenntnis dazu, «dass wir eine starke Landwirtschaft brauchen.» Deutschland habe sehr strenge Regeln für den Agrarbereich - Regeln, die immer wieder angepasst worden seien.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird am 28. Juni auf dem Bauerntag in Berlin reden.
Mit Blick auf den zuletzt stärkeren Preisauftrieb für Nahrung für die Verbraucher sagte Rukwied: «Der Anteil der Lebensmittelausgaben der Haushalte ist in Deutschland nach wie vor relativ gering und über eine lange Zeitschiene hinweg stabil.» Nahrungsmittel waren im Mai 2,4 Prozent teurer gewesen als ein Jahr zuvor - bei einer allgemeinen Inflationsrate von 1,5 Prozent. Mehr zu zahlen war laut Statistischem Bundesamt etwa für Speisefette, Molkereiprodukte, Fisch und Fleisch.
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