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Wirtschaft

Milch: Lidl senkt Einkaufspreise nicht weiter

am Montag, 31.08.2015 - 14:44 (Jetzt kommentieren)

Der Rohstoffwert Milch ging im August noch weiter runter. Jetzt hat der Discounter Lild versichert, die Einkaufspreise für Molkereipodukte nicht weiter zu senken.

Alle sprechen über die Milchkrise und die weiter fallenden Preise. Doch was hilft am Ende den deutschen Bauern? Die Preise müssen rauf und dürfen auf keinen Fall weiter abstürzen. Die Preisdrücker, nämlich die Discounter sind gefragt. In einem Gespräch zwischen DBV-Präsident  Joachim Rukwied und dem Unternehmen Lidl ist es zu einer Vereinbarung gekommen. Lidl Deutschland erklärt sich bereit, in der anstehenden Verhandlungsrunde für Molkereiprodukte die Einkaufspreise nicht weiter zu senken.

Lidl signalisiert weiter Handlungsbereitschaft

"Dies ist ein wichtiges Signal für die Erzeuger. Damit stellt sich Lidl Deutschland seiner Verantwortung für die Lebensmittelkette und unterstützt die Landwirte in einer für sie äußerst schwierigen Weltmarktlage", bewertet Präsident Rukwied die Entscheidung des Unternehmens. Darüber hinaus hat Lidl Deutschland in den Gesprächen Verhandlungsbereitschaft für eine Erhöhung der Einkaufspreise für Trinkmilch in Deutschland signalisiert. „Natürlich erwarten die Landwirte auch von anderen Unternehmen des Lebensmittelhandels ein entsprechendes Verantwortungsbewusstsein“, so der Bauernpräsident.

Was macht die Konkurrenz?

Wie Norbert Lehmann auf der Internetseite vom agrarmanager kommentiert, weist der DBV-Präsident auf den entscheidenden Punkt hin: Was die Äußerung des Lidl-Managements gegenüber dem Bauernverband wirklich wert ist, zeigt sich, wenn der große inländische Konkurrent Aldi für die nächste Preisrunde die Richtung vorgibt. Sollte Aldi von den Molkereien die Trinkmilch noch billiger angeboten bekommen und den Spielraum an die Verbraucher weitergeben, wäre es ein Novum, wenn Lidl bei diesem wichtigen Eckpreis nicht gleichziehen würde. Allerdings sei die Stimmung am Milchmarkt inzwischen so aufgeheizt, dass eine weitere Verbraucherpreissenkung für keinen Einzelhändler ohne Proteste abgehen dürfte, schreibt Lehmann weiter. Auch ein Imageschaden als Preisdrücker wäre zu befürchten. Insofern gehe Lidl ein überschaubares Risiko ein. Bei einem Preisniveau von gegenwärtig nur 55 Cent je Liter H-Milch mit 3,5 Prozent Fett würde die nächste Rotstiftrunde bedeuten, unter die Schwelle von 50 Cent zu sinken.

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