
Der Tag begann für die schwedischen Landwirte gegen sieben Uhr. Sie teilten in den U-Bahnhöfen der Hauptstadt Milch an Passanten aus.
Man wolle so auf die Bedeutung der einheimischen Milch aufmerksam machen.
Zudem wurde auf den extra bedruckten Kartons dazu aufgefordert, eine Facebook- oder Twitterbotschaft an den Landwirtschaftsminister zu senden und eine bessere Unterstützung der schwedischen Landwirtschaft zu fordern, wie jordbruksaktuellt.se berichtet.
Traktorzug durch Stockholm
Mittags versammelten sich schließlich die Landwirte aus allen Teilen Schwedens auf dem Mynttorget. Viele zogen mit ihren geschmückten und mit Plakaten versehenen Traktoren heran. Manche hatten dafür bis zu 15 Stunden Anfahrt auf sich genommen. Um Aufmerksamkeit auf ihre Sache zu lenken, fuhren sie durch ganz Stockholm. Und sie hatten Erfolg. Viele Passanten folgten ihnen und zeigten ihre Unterstützung.
Eindrückliche Demonstration in Weiß
Die meisten der Milchbauern waren weiß gekleidet, um ein "Meer aus Milch" nachzubilden. Weiße Luftballons verstärkten den Eindruck.
Sie hatten recht deutliche Botschaften auf ihre Plakate geschrieben: "Unterstütze Schwedens Bauern. Kaufe schwedische Lebensmittel" oder "Willst du auch morgen noch schwedische Milch trinken?".
Keine konkrete Aussage des Ministers
Nach einigen Reden wurden Landwirtschaftsminister Sven-Erik Bucht 167.000 Unterschriften überreicht, die sich für die schwedische Landwirtschaft stark machen. Diese hatte man am Morgen spontan in Stockholm eingesammelt. Vom Minister selbst kam jedoch keine konkrete Aussage, wie man plane, den Landwirten zu helfen.
Erneut Proteste in Deutschland: 400 Landwirte mit 200 Treckern
Auch in Deutschland wurde wieder demonstriert. In Nortmoor im Emsland fuhren etwa 400 Landwirte mit 200 Treckern vor dem Zentrallager des Handelsunternehmens Bünting vor. Der Anlass war die Senkung der Preise für Milchprodukte durch Bünting.
An der Demonstration beteiligten sich Mitglieder des Landvolk-Landesbauernverbands, des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter und der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft.
70 Millionen Euro gibt die EU den deutschen Milchbauern in der aktuellen Krise. Wie wird das Geld verteilt? Welche weiteren Maßnahmen soll es geben? Bund- und Länderagrarminister berieten sich gestern in Berlin. Mehr dazu lesen Sie hier ...
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