Ein 60-jähriger Landwirt aus Thannhausen - zwischen Ulm und Augsburg gelegen - ist am Mittwoch vom Amtsgericht Günzburg zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr ohne Bewährung verurteilt worden. Er soll seine Tiere durch unzumutbare Haltungsbedingungen gequält haben.
Außerdem wurde gegen ihn ein Haltungs- und Betreuungsverbot von Tieren über einen Zeitraum von einem Jahr und sechs Monaten ausgesprochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Landwirt bestreitet die Vorwürfe
Laut Anklage soll der Mann seine Milchkühe so schlecht gehalten haben, dass zwei Tiere verendet seien. Außerdem sollen insgesamt elf Kühe erhebliche Schmerzen und Leid zu ertragen gehabt haben. Sie sollen teilweise unterernährt gewesen sein und an Flüssigkeitsmangel gelitten haben.
Der Landwirt bestreitet diese Vorwürfe. Eine Kuh sei nach einer Schwerabkalbung zu geschwächt zum Fressen und Saufen gewesen. Andere hätten rassebedingt so mager gewirkt. Außerdem hätten die Tierrechtsorganisation Peta und die Presse derart Stimmung gegen ihn gemacht, dass kein Tierarzt mehr bereit gewesen sei, auf den Hof zu kommen.
Seit Jahren auffällig?
Allerdings steht der Bauer laut Landratsamt schon seit Jahren im Visier der Behörden. Erste Auffälligkeiten gab es bereits 2005. Außerdem sagt ein Tierarzt, der für das Landratsamt arbeitet, aus, dass im Jahr 2018 erhebliche Mängel in der Tierhaltung festgestellt worden seien. Ein Tier sei so abgemagert und dehydriert gewesen, dass es getötet werden musste.
Der Landwirt sitzt derzeit bereits wegen Betrugs in einem anderen Fall in Haft. Gegen das jetzige Urteil können noch Rechtsmittel eingelegt werden.
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