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Blog Felix

Milchviehhaltung leicht erklärt: Kuhfütterung

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am Dienstag, 05.10.2021 - 14:40 (Jetzt kommentieren)

Was Milchkühe alles zu fressen bekommen, wie man das Kuhfutter mischt und wieso es so wichtig ist, die Futterrationen ständig zu kontrollieren und zu optimieren, erklärt Blogger Felix. Denn das Futter seiner Milchkühe hat er stets genau im Blick.

Hallo liebe Junglandwirte,

heute möchten wir euch etwas über die Fütterung unserer 280 Milchkühe erzählen. Denn unsere Mädels sollen natürlich nur das beste Futter erhalten, um die beste Milch zu produzieren!

Unsere Fütterungstechnik

Die Fütterung der Tiere gehört zu unseren täglichen Aufgaben. Pro Tag müssen wir mehrere unterschiedliche Rationen für unsere Tiere mischen, da wir je nach Lebenslage und Alter eine andere Zusammensetzung innerhalb der Ration haben. Dafür haben wir einen selbstfahrenden Futtermischwagen im Einsatz. Dieser hat den Vorteil, dass wir nur eine Maschine benötigen, um schnell und flexibel die unterschiedlichen Futterkomponenten aus den Silos zu holen und zu mischen.

Außerdem haben wir so immer eine saubere Anschnittfläche und kein loses Futter in unserem Silo, was als Nährboden für Bakterien dienen kann.

Die Zusammensetzung unserer Kuhration

Einmal pro Tag erstellen wir die Ration für unsere Kühe. Da wir die gesamte Menge für unsere 280 Milchkühe nicht auf einmal im Mischwagen unterbringen, mischen wir zweimal täglich dieselbe Ration. Diese Arbeit erledigen wir immer morgens.

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Die folgenden Futterkomponenten sind in unserer Kuhration enthalten:

  • Grassilage
  • Maissilage
  • Wasser
  • gemahlenes Getreide
  • Rapsextraktionsschrot (Überreste der Rapsölgewinnung)
  • Pannonia (Überreste von Maiskörnern, die für die Ethanolgewinnung genutzt wurden)
  • Mineralfutter
  • Futterkalk
  • Salz
  • Biertreber
Durch die Zusammensetzung dieser Futterkomponenten möchten wir die leistungsgerechte Fütterung der Kühe sicherstellen. Dabei haben die ausreichende Versorgung mit Energie, Eiweiß, Faser und Mineralstoffen sowie die Schmackhaftigkeit oberste Priorität. Die genaue Zusammensetzung der Ration wird wöchentlich kontrolliert, um Schwankungen der Nährstoffgehalte innerhalb der unterschiedlichen Komponenten auszugleichen. Die Mengen der jeweiligen Komponenten werden dann anhand dieser Erkenntnisse festgelegt und bei jedem Mischvorgang genau abgewogen.

Woher stammen unsere Futterkomponenten?

So gut wie alle unsere Futterkomponenten stammen von unserem Hof und werden von uns selbst angebaut. Nur der Rapsschrot, das Pannonia, das Mineralfutter sowie Salz und Kalk kaufen wir zu. Da diese jedoch nur in geringen Mengen in unseren Futterrationen enthalten sind, halten sich unsere Zukäufe damit in Grenzen.

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Zum Verständnis: Pro Tag frisst eine Kuh circa 70 kg von der oben genannten Ration, davon entfallen ungefähr 2 kg auf Rapsschrot, 2 kg auf Pannonia und 300 g auf Mineralfutter, zudem trinkt eine Kuh noch pro Tag 150 Liter Wasser.

Der perfekte Mix mit Gras- und Maissilage

Für die Erstellung der Ration werden zuerst die feinen Komponenten wie Pannonia, Rapsschrot, Getreideschrot, Mineralfutter, Futterkalk und Salz in den Mischwagen gegeben. Diese werden dann im nächsten Schritt mit Wasser eingeweicht, um eine schöne, breiartige Konsistenz zu erhalten. Durch diesen Arbeitsschritt haften die „feinen Komponenten“ später besser an der Silage. Somit wird es schwieriger für unsere Kühe, das Futter zu „verlesen“, da Pannonia, Rapsschrot und Co. für sie sehr schmackhaft sind und unsere Mädels diese Komponenten am liebsten ohne weitere Futterzusätze verspeisen würden :- )

Im Anschluss kommen dann noch die Hauptbestandteile der Ration dazu – nämlich Grassilage und Maissilage. Nun werden alle Futterkomponenten insgesamt 7 minutenlang durchgemischt. Jetzt ist die Ration fertig und wir können unseren Mädels einen guten Appetit wünschen.

Bis zum nächsten Mal

euer Felix

 

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