Wegen des Verdachts auf Diebstahl ermitteln die Staatsanwaltschaft Tübingen und das Polizeirevier Pfullingen gegen einen 29 Jahre alten Deutschen aus Sonnenbühl in Baden-Württemberg. Dem polizeibekannten Mann wird vorgeworfen, für zahlreiche Viehdiebstähle verantwortlich zu sein. Diese hätten sich zwischen Oktober und Dezember 2018 bei Schäfern mehrerer Gemeinden der Schwäbischen Alb ereignet.
Gefunden wurden bei dem mutmaßlichen Täter eine selbst gebaute Schlachtanlage sowie ein provisorischer Stall mit 22 Schafen.
Mindestens 30 Tiere aus Schafweiden entwendet
Es herrschte damals große Verunsicherung unter den Betroffenen. Den polizeilichen Ermittlungen zufolge soll der Mann im genannten Zeitraum, soweit bislang bekannt, in drei umzäunte Schafweiden eingedrungen sein. Aus diesen habe er mindestens 30 Tiere gestohlen.
Die Schafe soll der Beschuldigte, der überdies auch keine Fahrerlaubnis besitzt, in einem Pkw mit Anhänger abtransportiert und sie in einem eigens dafür gepachteten Stall untergebracht haben.
Wildkamera überführte Viehdieb
Da er sich für seine Diebstähle immer große Herden, mit teilweise mehr als eintausend Tieren ausgesucht hatte, waren Fehlbestände zunächst nicht aufgefallen. Lediglich die manipulierten Zäune und der Diebstahl eines Weidezaungerätes hatten Verdacht erregt. Erst Aufnahmen einer Wildkamera, die den Mann zufällig beim Abtransport mehrerer Tiere aufgezeichnet hatte, führten die Ermittler auf die Spur des Verdächtigen.
Selbst gebaute Schlachtanlage im Schuppen
Die Fahnder durchsuchten daraufhin die Wohnung des 29-Jährigen. Dabei stießen die Polizeibeamten, neben weiteren Beweismitteln, auf einen angebauten Schuppen, in dem der Mann eine Schlachtanlage eingebaut hatte.
Dort fanden sie auch eine Tiefkühltruhe vor, die mit küchenfertig vorbereitetem und portioniertem Schaffleisch prall gefüllt war.
Schlechter Zustand: Provisorischer Stall mit 22 Schafen
Weitere Ermittlungen führten die Fahnder auf ein abgelegenes und schwer zugängliches Flurstück auf Sonnenbühler Gemarkung. Dort fanden sie in einen provisorisch errichteten Stall 22 Schafe vor. Darunter befanden sich teilweise Muttertiere, die dort frisch abgelammt hatten und so vermutlich der Schlachtung entgangen waren.
Die Schafe, die offenbar schon längere Zeit unversorgt waren, befanden sich teilweise in schlechtem Zustand. Nach Rücksprache mit dem Veterinäramt wurden die Tiere von einem Schäfer in Obhut genommen und fachgerecht versorgt. Sie konnten zwischenzeitlich ihren Eigentümern zugeordnet werden.
Schaffleisch ohne veterinärärztliche Untersuchung
Der Beschuldigte wurde vorläufig festgenommen und nach der Durchführung der erforderlichen polizeilichen Maßnahmen vorläufig wieder auf freien Fuß gesetzt, bis er sich gegebenenfalls vor Gericht verantworten muss.
Die Ermittlungen, insbesondere ob das Schaffleisch ohne die erforderliche veterinärärztliche Untersuchung und Beschau vom Tatverdächtigen illegal in den Verkehr gebracht wurde, dauern noch an.