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Umwelt

MRSA-Wette: Übertragen Landwirte gefährliche Keime?

am Freitag, 12.06.2015 - 13:30 (Jetzt kommentieren)

Ende Mai haben 355 Landwirte im Rahmen einer Wette an einem freiwilligen MRSA Test teilgenommen. Die Initiatoren haben nun die Wette gewonnen. Das Ergebnis lesen Sie hier:

Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen haben 60 Prozent der 355 getesteten Landwirte (211 Personen) keine Besiedlung mit MRSA-Keimen, so das Ergebnis nach Aussage der Erzeugergemeinschaft Hümmling. Lediglich zwei Nasentupferproben weisen ein Resistenzmuster auf, das für den gefährlichen ha-MRSA spricht. Nach diesem Ergebnis kommt der ha-MRSA-Stamm in der Testgruppe in einer Häufigkeit von 0,56 Prozent vor.
 
Einige Experten gehen davon aus, dass etwa ein Prozent der Bevölkerung Träger des gefährlichen ha-MRSA ist (Quelle: RKI und mrsa-net). "Mit diesem Ergebnis ist die Wette gewonnen und die Verantwortlichen der EZG Hümmling erwarten die Einlösung der Wettschuld für einen gemeinnützigen Verein.", heißt es in der Pressemitteilung der EZG.
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38 Prozent tragen tierassoziierten MRSA

Die Proben wurden auch auf das Vorkommen von la-MRSA-Stämmen (livestock associated = tierassoziierten) untersucht. Hierbei wurde festgestellt, dass von den 355 Teilnehmern 135 Landwirte ein Resistenzmuster auf das Vorkommen von la-MRSA aufweisen. Dies sind 38 Prozent aller untersuchten Personen. Bei den Testpersonen, die keine Landwirte sind, aber direkten Kontakt zur Landwirtschaft haben, wurden fünf Proben auf la-MRSA positiv ausgewertet. 30 Personen dieser Gruppe haben einen negativen Befund, sind also frei von jeglichen MRSA-Stämmen. In der Gruppe der Personen, ohne Landwirtschaft und ohne direkten Kontakt zur Landwirtschaft waren alle 15 Personen keine MRSA-Träger.
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Hintergrund: MRSA-Wette

Am 27. Mai 2015 haben im Rahmen der Generalversammlung der EZG Hümmling  355 Personen an einem freiwilligen MRSA Test teilgenommen.
 
Grund der Untersuchung war eine vorausgegangene Wette zwischen dem Sprecher der Anwohnerinitiative Nordhümmling, Hermann-Josef Schomakers und dem Geschäftsführer der EZG, Bernd Terhalle. Bei einer Podiumsdiskussion behauptete Schomakers, die Stallanlagen in der Region würden die Menschen zu Krankenhauskeimträgern machen. Zur Widerlegung dieser Behauptung schlug der EZG Geschäftsführer den MRSA-Test im Rahmen einer Wette vor. Der Wetteinsatz beträgt 500 Euro.
 
Bei den Testpersonen handelte es sich um aktive Landwirte mit Tierhaltung, sowie um deren Familienangehörige und in der Landwirtschaft tätige Mitarbeiter. Gegenstand der Untersuchung war das Vorkommen von ha-MRSA-Stämmen (hospital-aquired) bei dieser Personengruppe. Ausgewertet wurden die Proben in der Laborarztpraxis Osnabrück Dr. Enzenauer und Koll.
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