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MV: Radikaler Wandel in der Agrarstruktur

am Donnerstag, 22.10.2015 - 13:10 (Jetzt kommentieren)

In den letzten 25 Jahren hat sich die Agrarstruktur in Mecklenburg-Vorpommern radikal gewandelt. Es ist ein deutlicher Rückgang an Arbeitsplätzen zu verzeichnen. Zudem bereitet der Anstieg der Bodenpreise Sorgen.

Wie das Landwirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern mitteilt, hat sich die Agrarstruktur des Bundeslandes in den letzten 25 Jahren seit der Wiedervereinigung radikal gewandelt. Der Landtag diskutierte nun diese Entwicklung.
 
Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus mahnte: "Ein Blick in die Vergangenheit sollte jeder nutzen, um die heutige Agrarstruktur besser zu verstehen und frei von Ideologie bewerten zu können". Insgesamt sei ein Verlust an Arbeits- und Tierhaltungsplätzen zu verzeichnen.

Entwicklung der Agrarstruktur in Mecklenburg-Vorpommern

    • Landwirtschaftliche Betriebe: 1.500 (1989) / 4.725 (2014)
    • Beschäftigungszahlen: 183.000 (1989) / 19.000 (2014)
    • Tierhaltungsplätze/Rinder: 1,3 Millionen (1989) / 535.000 (2014)
    • Tierhaltungsplätze/Schweine: 2,7 Millionen (1989) / 904.000 (2014)

      Status Quo - so ist der Stand heute

      Landwirtschaftsminister Backhaus machte deutlich, dass Mecklenburg-Vorpommern mittlerweile "zu den viehärmsten Regionen Europas" gehöre.
       
      Allerdings habe sich die Landwirtschaft dennoch positiv entwickelt. Bei der Erzeugung von Marktfrüchten belegt das Bundesland 2015 mit durchschnittlichen Erträgen
      • von 82,7 dt/ha beim Getreide den dritten und
      • mit 40,9 dt/ha beim Raps bundesweit den zweiten Platz.

      Bodenpreise wecken Besorgnis

      Problematisch sieht Backhaus jedoch die Entwicklung der Bodenpreise. Diese sind von rund 2.000 Euro je Hektar Mitte der 1990er drastisch auf 17.536 Euro/ha angestiegen. Backhaus zeigte sich besorgt und warf dem Bund vor "lieber zu privatisieren, als Agrarstrukturpolitik zu betreiben". Dies "war und ist das falsche Signal an den Markt und damit an den Berufsstand vor allem im Lichte des Generationswechsels. Welcher junge Landwirt soll denn das Geld aufbringen, sich als Gesellschafter oder Genosse in ein solches Unternehmen einzukaufen?" erklärte Backhaus.

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