Im Fernsehbeitrag "Wie viel mehr darf das Kotelett kosten?" der NDR-Sendung Panorama stellte Landwirtin Gabriele Mörixmann ihre schwierige Situation dar: Sie und ihre Familie setzt seit Jahren auf mehr Tierwohl in ihrem "Aktivstall" für Schweine. Doch sie bangt, ob sich diese Investitionen auch irgendwann amortisieren. Sie muss nicht nur Kotelett und Filet teurer vermarkten, um die Kosten wieder reinzuholen, sondern auch den Rest vom "Ohr über das Schwänzchen bis zu den Füßen". Die würden deutsche Verbraucher aber nicht essen. Sie möchte zwar niemanden verurteilen, sagt die Landwirtin gegenüber der Panorama-Redaktion. Trotzdem sei sie oft traurig darüber, dass viele Verbraucher sich zwar mehr Tierwohl wünschen, am Ende aber nicht dafür zahlen.
"Tierrechtler wollen den Menschen beweisen können, dass alles Fake ist"
Der Beitrag schlug ein "wie eine Bombe", schreibt Familie Mörixmann danach auf ihrer Facebook-Seite: "Dankeschön für das große Interesse und die vielen, vielen Zuschriften."
Doch es gab auch Schattenseiten, von denen sie berichten: So haben nach Angaben der Familie auch Tierrechtler vom Stall der Mörixmanns mitbekommen, und überlegen sich jetzt wie sie durch einen Einbruch den Menschen beweisen können, dass alles Fake ist.
Stallvideos: "Nachts ist jeder Stall dunkel"
Nun appellieren die Mörixmanns an die Tierrechtler: "Mein Mann hat einen Geflügelmastbetrieb mit Biogas und Ackerbau und ich einen Schweinemastbetrieb mit Ackerbau. Beide bieten wir Hofbesuche an und zeigen unsere Tierhaltung im Internet. Also liebe Tierrechtler: Ihr braucht nicht einbrechen, man kann auch einfach unserer Einladung folgen."
Was man bei Videos im Stall entdecken könnte, ist der Familie klar: "Denn nachts ist jeder Stall dunkel, und auch unsere Tiere haben natürlich Kotecken und eine separate Pflegebucht gibt es auch!"
Gabriele Mörixmann: "Ich gebe trotz Beleidigung nicht auf"
Angesichts der Drohung eines Einbruchs betont die Gabriele Mörixmann: "Ich bete jedes Mal dafür, dass meine Tiere nicht umsonst gestorben sind, weil das Fleisch unachtsam und ohne Entschuldigung im Müll landet. Und deswegen ist es für das Tier ganz wichtig, dass ich hier trotz Beleidigungen die Landwirtschaft nicht aufgebe! Ich finde es absolut okay, wenn man keine tierischen Produkte isst, aber ich kann nicht alle anderen als Monster und gefühlslos bezeichnen. Im Laden liegt das, was gekauft wird, denn wir Landwirte können von Bio bis QS-Standard jede Produktionsstufe. Und das ist auf jeden Fall anspruchsvoller als Parolen zu schwingen und nebenbei Spendengelder einzutreiben."
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