Neuer Oatly-Werbespot schießt gegen Schulmilch
Oatly schießt mit einem neuen Werbespot sowie einer Kampagne gegen die Schulmilch. Der Haferdrink-Hersteller fordert auch pflanzliche Alternativen ins EU-Schulprogramm aufzunehmen.

Hafermilch-Hersteller Oatly hat einen neuen Werbespot veröffentlicht. Darin schießt das schwedische Lebensmittelunternehmen gegen Schulmilch. Im Film dealen Kinder auf dem Schulhof hochbegehrte Hafermilch.
Auf Twitter heißt es: „Hier erfahren Sie, wie Sie das Getränkeangebot in Schulkantinen gestalten und Kindern die pflanzliche Alternative bieten können, die Sie nie hatten.“
Oatly startet EU-weite Kampagne gegen subventionierte Kuhmilch
Doch das ist noch nicht alles: Die Oatly Group AB kündigte gestern eine neue Kampagne an, mit der auf europäischer Ebene die Aufnahme von pflanzlichen Getränken in das EU-Schulprogramm für Obst, Gemüse und Milch gefordert wird.
Oatly schreibt zu ihrem Werbespot auf Facebook: „Jedes Jahr werden im Rahmen des EU-Schulprogramms 160 Millionen Liter subventionierte Kuhmilch an Schulen in ganz Europa angeboten, was einen gewaltigen Brocken* an CO₂-Emissionen verursacht und eine Vorliebe für Milchprodukte fördert, während die Essgewohnheiten von Kindern geprägt werden. Gleichzeitig sorgt sich die EU um den Lebensstil und die Gesundheit der Menschen und möchte, dass wir mehr pflanzenbasierte Lebensmittel konsumieren, da dies ein Weg ist, die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Es ist also irrational und kontraproduktiv, pflanzenbasierte Drinks nicht in das Programm aufzunehmen.“
Schulen sollen auch pflanzliche Alternativen anbieten
Die Kampagne, die gleichzeitig in mehreren europäischen Ländern stattfindet, ruft dazu auf, sich an einer EU-Konsultation zu beteiligen und sich den Forderungen nach gleichen Bedingungen für pflanzliche Alternativen im EU-Schulprogramm anzuschließen, erklärt Oatly in einer Pressemitteilung.
Der derzeitige Mangel an Unterstützung für pflanzliche Alternativen schränke laut dem Unternehmen die Wahlmöglichkeiten von Kindern ein, die aus medizinischen, ethischen, ökologischen, religiösen oder anderen Gründen keine Kuhmilch trinken können oder wollen.
Keine Ernährungsformen auf tierischer Basis subventionieren
Weiterhin schreibt das Unternehmen: "Wir können es uns schlichtweg nicht leisten, weiterhin und ausschließlich Ernährungsformen zu subventionieren, die auf tierischen Produkten basieren und nicht den Bedürfnissen aller Kinder entsprechen. Wir befinden uns inmitten einer Klimakrise und wir haben keine Zeit zu warten, wir müssen handeln. Ich fordere die politischen Entscheidungsträger*innen dringend auf, pflanzliche Getränke in das EU-Schulprogramm aufzunehmen."
Oatly stützt sich auf Bevölkerungsumfrage
Die Kampagne von Oatly stützte sich eigenen Angaben zufolge auf eine breite öffentliche Zustimmung für die Aufnahme pflanzlicher Alternativen in das EU-Schulprogramm. So habe eine repräsentative Umfrage von Statista, die im Auftrag von Oatly durchgeführt wurde, folgende Erkenntnisse gebracht:
- In Deutschland halten es 80 % der Befragten für wichtig oder sehr wichtig, dass Kinder in Schulen und Kitas über nachhaltige Ernährungsweisen unterrichtet werden.
- Ein Großteil (59 %) ist zudem der Meinung, dass das Heranführen an eine pflanzenbasierte Ernährung die Grundlage für einen nachhaltigen, gesunden Lebensstil schafft.
- Ganze 62 % fordern konkret, dass Kindern in Schulen und Kindergärten neben Kuhmilch auch Getränke auf Pflanzenbasis angeboten werden.
- Darüber hinaus stimmen mehr als zwei Drittel der Befragten (67 %) der Aussage zu, dass sich Kinder mit besonderen Ernährungsgewohnheiten besser integriert fühlen würden, wenn in Schulen und Kitas auch zur Kuhmilch gleichwertige pflanzliche Alternativen angeboten würden.