Wenn der Winter mit Eis und Schnee Einzug hält, machen manche Hausbewohner morgens eine unangenehme Entdeckung: Wasser an der Fensterscheibe, und zwar von innen. Gerade in alten Bauernhäusern oder Altbauten bildet sich über Nacht Wasser am Fenster und perlt herab. Meist sammelt sich die Flüssigkeit am unteren Ende der Scheibe und rinnt im schlimmsten Fall über den Rahmen und auf die Fensterbank. Dann droht sogar Schimmel.
Woher kommt die Nässe, warum erscheint sie vor allem in den Morgenstunden und was kann man dagegen tun?
Hohe Luftfeuchtigkeit ist im Winter ein Problem
Wassertropfen an den Innenseiten von Fensterscheiben weisen auf zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung hin. Sie entstehen aus Kondenswasser und das wiederum aus der Feuchtigkeit in der Raumluft, erklärt der Energieanbieter Vattenfall. Kühlt warme Raumluft an den Fenstern ab, beschlagen die Scheiben. Ist der Temperaturunterschied zwischen innen und außen besonders groß, also vor allem im Winter, bleibt es nicht beim Beschlagen, sondern es sammeln sich Wassertropfen an.
1. Tipp: Hohe Luftfeuchtigkeit vermeiden
Hohe Luftfeuchtigkeit im Raum hat verschiedene Ursachen: Baden und Duschen, Wäsche trocknen, Kochen oder einfach die Atemluft der Menschen. Alles das erhöht die Luftfeuchte in einem Haus und schlägt sich im schlimmsten Fall am Fenster nieder. Vermeiden Sie daher die Bildung von zu viel Feuchtigkeit in der Luft:
- Lassen Sie beim Baden und Duschen die Badezimmertür zu, sonst haben Sie die feuchte Luft im ganzen Haus verteilt. Lüften Sie das Bad anschließend gut oder verwenden Sie einen Luftentfeuchter.
- Trocknen Sie Wäsche nicht in der Wohnung. Nutzen Sie, wenn möglich, einen Wäschekeller oder zumindest einen separaten, gut lüftbaren Raum. Bei Frosttemperaturen können Sie die Wäsche durchaus auch draußen trocknen, wenn Sie ein trockenes Plätzchen im Hof oder auf der Terrasse haben.
- Stellen Sie beim Kochen den Dunstabzug an, notfalls können Sie auch kurzfristig das Fenster öffnen. Kochen mit geschlossenem Deckel hilft ebenfalls, die Feuchtigkeit in der Luft zu begrenzen.
2. Tipp: Kondenswasser entfernen
Gerade wenn Sie alte Fenster und viel genutzte Räume haben, lässt sich die Bildung von Luftfeuchtigkeit im Raum kaum vermeiden. Wenn sich Wasser an Ihren Fensterscheiben bildet, nehmen Sie einen Lappen und wischen Sie es auf. Damit haben Sie nicht nur den Fensterrahmen und die Laibung vor Schimmel bewahrt, sondern mit einem Wisch einen Großteil der Feuchtigkeit im Raum mit ihrem Lappen eingefangen. Bis sich das nächste Kondenswasser bildet, dürfte es noch eine ganze Weile dauern.
3. Tipp: Lüften und Heizen
Heizung richtig einstellen: Durch die richtige Zimmertemperatur, empfiehlt Vattenfall, lässt sich die Bildung von Kondenswasser an den Fenstern verringern. Wohnräume sollten etwa 20 Grad warm sein, Schlafräume mit 15 bis 18 Grad etwas kühler. In Zeiten der Energiekrise dürfen es auch 18 Grad in den Wohnräumen sein. Und die bitte konstant lassen: Das Umweltbundesamt empfiehlt, die Temperatur in Wohnräumen konstant zu halten und nachts nur um 4 bis 5 Grad zu abzusenken. So kühlen Mauerwerk und Fenster nicht so stark aus und die Feuchtigkeit kann sich schlechter an Fenstern absetzen.
Stoßlüften: Lüften Sie regelmäßig. Stellen Sie dazu nicht die Fenster auf Kipp, das fördert nämlich die Schimmelbildung. Viel besser eignet sich Stoßlüften: Mehrmals am Tag die Fenster weit öffnen und nach 10 Minuten wieder schließen. Sie haben gegenüberliegende Fenster? Perfekt, dann gönnen Sie Ihrem Haus ein paar Minuten Durchzug, das sorgt für den besten Luftaustausch. Und während des Lüftens nicht vergessen: Heizung runterdrehen.
4. Tipp: Nutzen Sie einen Feuchtigkeitsmesser
Ein Feuchtigkeitsmesser (Hygrometer) misst den Feuchtigkeitsgehalt in der Wohnraumluft. Optimalerweise sollte er zwischen 40 und 60 Prozent liegen, erklärt Vattenfall. Sollte er darüber hinaussteigen, ist Lüften angesagt. Hygrometer gibt es analog oder digital und inzwischen auch verbunden mit einer App für Ihr iPhone oder Android.
5. Tipp: Wenn nichts mehr hilft - Fenster tauschen
Je schlechter die Fenster isoliert sind, desto größer fällt der Temperaturunterschied zwischen innen und außen aus. Gerade in alten Bauernhäusern gibt es oft noch alte, nur einfach verglaste Fenster mit schlecht abgedichtenden Rahmen. Sie lassen die kalten Temperaturen von draußen fast ungehindert nach innen durch. Wer ständig Wassertropfen an seinem alten Fenstern hat und dazu noch Schimmelbildung in Dichtungen und an der Fensterlaibung, sollte über einen Austausch nachdenken. Das schützt nicht nur vor Schimmel, sondern macht sich auch enorm bei den Heizkosten bemerkbar.
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