Norwegen sagt den Raubtieren den Kampf an. Von einer Abschussquote von 15 Wölfen im letzten Jahr, springt sie nun für den Herbst und Winter auf ein neues Rekordniveau. Wie das norwegische Umweltministerium Miljødirektorat mitteilt, dürfen in Norwegen in der Saison 2016/2017 insgesamt 47 Wölfe geschossen werden. Bauernverbände begrüßten die Entscheidung, Tierschutzorganisationen sind empört.
Bestandsgrenzen für Wölfe erreicht
Letzten Winter wurden zwischen 65 und 68 Tiere registriert, so die norwegische Zeitung Aftenposten. Mindestens 25 weitere Wölfe leben im Grenzgebiet zu Schweden. Grund für die massive Anhebung der Quote sei, dass in allen Regionen die national festgelegte Bestandgrenze für Wölfe überschritten wurde, meldet das Miljødirektorat. Die vorhandenen Tiere bekämen zu viele Junge.
'Anordnung zur Ausrottung des norwegischen Wolfes'

Wie Nina Jensen von der Organisation WWF erklärt, sei eine Abschussquote von 70 Prozent der gesamten Wolfspopulation schockierend.
Auch Politikerin Sunniva H. Eidsvoll (SV) sieht darin eine Anordnung zur Ausrottung des norwegischen Wolfes: "Wir riskieren damit, über die Hälfte aller norwegischen Wölfe zu töten. Das ist die Massenschlachtung einer kritisch bedrohten Tierart", erklärt sie gegenüber dem TV-Sender NRK.
'30 Prozent der Schafe von Raubtieren gerissen'
Für Erling Aas-Eng vom Bauernverband Hedmark hingegen ist es richtige Weg: "Die Begründung halten wir für richtig und klug. Diese Wolfsreviere bergen ein beträchtliches Gefahrenpotential für die Weidehaltung." Auch Landwirt Einar Frogner, ebenfalls Mitglied des Bauernverbandes Bondelaget, begrüßt die Entscheidung.
"Die Situation für viele Schafbauern war in den letzten Zeit sehr schwer", berichtet er gegenüber der Zeitung Dagens Næringsliv. Laut Frogner waren allein im Weidegebiet Rendalen 30 Prozent aller Schafe im Sommer von Raubtieren gerissen worden.
Quelle: Miljødirektorat, Aftenposten, Dagens Næringsliv, NRK
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