Sicherheitsnetze erlaubten eine flexible Reaktion, um bedürftige Haushalte vor steigenden Nahrungsmittel-Preisen zu schützen, ohne die Märkte oder die Preissignale an die Landwirte zu verzerren, so die OECD.
Als Positivbeispiel führt sie die Einmalzahlung an, mit der Chile die Auswirkungen der Agrarmarkt-Hausse 2006 bis 2008 für einkommensschwache Bevölkerungsschichten teilweise ausglich. Hingegen erwiesen sich direkte Markteingriffe wie Exportrestriktionen häufig als wenig effektiv.
Das Ziel verfehlt
Die Ausfuhrbeschränkungen für Getreide aus der Ukraine oder Reis aus Vietnam sollten nach Auffassung der OECD als Warnung dienen. Das Ziel, den Anstieg der inländischen Verbraucherpreise zu dämpfen, sei in beiden Fällen vollständig verfehlt worden. Auch vor hohen öffentlichen Lagerbeständen, wie jenen 35 Millionen Tonnen Weizen, die Indien bis Juni 2010 hortete, warnt die OECD. So hohe Bestände könnten die Märkte destabilisieren.
OECD-Analyse
Für ihre Studie untersuchte die Organisation die politischen Reaktionen in zehn Schwellenländern auf die Turbulenzen der Agrarpreise zwischen 2006 und 2008. In den Bericht einbezogen wurden Argentinien, Brasilien, Chile, China, Indien, Indonesien, Russland, Südafrika, die Ukraine und Vietnam. Dabei beschränkte die OECD die Analyse auf die Märkte für Weizen, Mais, Reis und Sojabohnen. Untersucht wurden die Folgen für die öffentlichen Haushalte, die Verbraucher und Erzeuger sowie die Preise jeweils auf nationaler Ebene. (aiz)
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