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Unwetterschäden

Österreich, Frankreich, Bayern: Das haben Juni-Unwetter angerichtet

Hagelkörner aus Frankreich
am Mittwoch, 08.06.2022 - 12:00 (Jetzt kommentieren)

Die schweren Gewitter vom Pfingstwochenende haben in vielen Regionen schwere Schäden angerichtet. Vor allem Frankreich und Österreich hat es hart getroffen. Aber auch Bayerns Landwirte hatten alles andere als einen entspannten Feiertag.

Von wegen, alles Gute kommt von oben: Für viele Menschen in Frankreich und Österreich hat das erste Juni-Wochenende die Laune im wahrsten Sinne des Wortes verhagelt. Nach hohen Temperaturen zogen Gewitter von Südwesten her über weite Teile Europas. In Frankreich zählten Meteorologen 50.000 Blitzeinschläge. Golfballgroße Hagelbomben knallten auf Kulturen, Häuser und Autos. Auch die Schweiz, Österreich und Teile Süddeutschlands hat es getroffen.

Frankreich trifft Hagel und kübelweise Regen

Zuerst trafen die Gewitter unsere westlichen Nachbarn. In Frankreich verursachte das Unwetter Schäden in 65 Departements. Gerade auch Landwirte waren betroffen, etwa die Winzer im Südwesten des Landes, in Gers. Von zehntausenden Hektar Land berichtet Bernard Malabirade, Chef der Landwirtschaftsbehörde von Gers.

Auch die Chefin des französischen Bauernverbandes, Christiane Lambert, sprach von „einer echten Katastrophe“. Neben Hagelschäden habe es auch Zerstörungen durch massive Regenfälle gegeben. Mancherorts seien in zwölf Stunden 74 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, so viel wie sonst im gesamten Juni. Dazu kommt das andere Extrem – die Hitzewelle in Korsika. „Es ist das Jahr der Superlative: das wärmste, das trockenste und jetzt auch noch das mit dem meisten Hagel“, sagte Lambert. Die Regierung hat bereits Hilfen angekündigt.

In Österreich gab es 4 Mio. Euro Schäden – in einer Woche

In Österreich schlugen die Gewitter vor allem in den Bundesländern Niederösterreich und Burgenland zu. Regenfälle mit bis zu 50 Litern pro Quadratmeter überfluteten dort nach Angaben der Hagelversicherung binnen einer halben Stunde eine Gesamtfläche von mehr als 7 500 Hektar. Der Schaden beläuft sich auf rund 1,5 Millionen Euro. Doch damit nicht genug; zählt man die Folgen der gesamten Woche zusammen, beläuft sich der Gesamtschaden auf vier Millionen Euro.

In Deutschland vor allem Bayern betroffen - 5 Mio. Euro Schaden

Pfingstsonntag ließen die Unwetter in der Schweiz, Österreich und Süddeutschland mitunter tennisballgroße Hagelkörner vom Himmel fallen. Im Allgäu führte das zu weißen Landschaften; statt Schnee nur eben Hagel. Viellerorts deckten Sturmböen Dächer ab und rissen Bäume um. Der Regen führte zu Überschwemmungen.

Laut der Vereinigten Hagel war der Hauptschadentag der 05.Juni, wobei die Gewitterschwerpunkte in Schwaben und westlichen Oberbayern in typischen Grünlandregionen und den Voralpen lagen. So entstand nur wenig Schaden an Ackerbaukulturen. Gravierender waren die Schäden an Ackerbaukulturen Richtung Osten. Besonders betroffen sind dabei die Landkreise Mühldorf am Inn und Rottal-Inn sowie südl. Region des Landkreises Dingolfing-Landau.

"In diesen Landkreisen haben wir bislang die meisten Schadenmeldungen erhalten", so Daniel Rittershaus von der Vereinigte Hagel. "Die bei uns vom Pfingstwochenende als geschädigt gemeldete Versicherungssumme wird sich voraussichtlich auf rund 5 Millionen Euro belaufen.

Damit bleibt festzuhalten: Punktuell traten zwar recht schwere Schäden an Ackerbaukulturen (vornehmlich Mais, aber auch Raps und Getreide) auf. "In Summe sind wir und unsere versicherten Mitglieder und Kunden aber mit einem blauen Auge davon gekommen."

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