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Umwelt

Österreich: Grünland mit Umweltgift HCB kontaminiert

am Montag, 08.12.2014 - 13:22 (Jetzt kommentieren)

Im österreichischen Kärnten wurde das hochgiftige Hexachlorbenzol (HCB) in Rindfleisch und Milchprodukten nachgewiesen. Vermutlich stammt das Umweltgift von Wiesen, die durch Emmissionen eines Zementwerks belastet sind.

Nach dem Fund des krebserregenden Stoff Hexachlorbenzol in Milchprodukten stellte die Sonnenalm-Molkerei im österreichischen Bundesland Kärnten die Verarbeitung und den Vertrieb von Kuhmilch ein. In zwei Produkten waren HCB-Belastungen über dem Grenzwert nachgewiesen worden. Ursache ist belastetes Viehfutter von Weiden, die scheinbar mit Hexachlorbenzol belastet sind. Untersuchungen zeigten, dass Gras und Heu aus dem Görtschitztal die HCB-Grenzwerte teilweise um bis zu 400 Prozent überschreitet.
 
Die Emmissionen sollen aus der Verbrennung von Blaukalk in einem Zementwerk des Unternehmens Wietersdorfer & Peggauer stammen.

Rindfleisch mit HCB belastet

Mittlerweile ist auch in Rindfleisch aus der Region Hexachlorbenzol nachgewiesen worden. Spuren von HCB wurden aber auch in einem Schwein und einem Stück Rotwild gefunden, gab Kärntens Agrarlandesrat Christian Benger (ÖVP) am Samstag bekannt. Dass auch in einem Schwein HCB gefunden wurde, sei jedoch "unerklärlich", da Schweine ganz anderes Futter fressen als Rinder. Die betroffenen Betriebe - mehrheitlich Bio-Milchvieh - wurden vorläufig gesperrt.  Die belasteten Futtermittel der Höfe werden vom Maschinenring eingesammelt.
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Über 300 Bauern in der Region

Das Ausmaß des Umweltskandals ist noch nicht abzumessen, aber die großräumigen Untersuchungen laufen. In der Region sind insgesamt 47 Milchbauern und 260 Viehbetriebe ansässig. Das Land Kärnten hat die Bundesregierung um Unterstützung gebeten. Bisher ist noch unklar, wie lange die Region dem Umweltgift schon ausgesetzt ist. Die Bevölkerung ist stark verunsichert. Das Land bietet Gesundheitsuntersuchungen und Beratung an.
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