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Wetter

Orkan in Deutschland: erster Höhepunkt mit mäßigem Schäden überstanden

Im Orkantief umgestürzter Baum
am Freitag, 18.02.2022 - 11:31 (Jetzt kommentieren)

Der erste Höhepunkt der Sturmserie ist überstanden. Dabei sind nur mäßige Schäden in der Landwirtschaft bekannt. Doch vor allem der Norden muss in der Nacht zum Samstag mit weiteren, orkanartigen Böen rechnen.

Deutschland wird zurzeit von einer schweren Sturmserie durchgeschüttelt (agrarheute berichtete). Der erste Höhepunkt ist dabei geschafft: Tief "Ylenia" ist laut Angaben des Deutschen Wetterdiensts bereits auf dem Weg ins Baltikum. In dem Zuge brachte die von Nord nach Süd ziehende Kaltfront schwere Sturm- und orkanartige Böen:

  • Auf dem Brocken wurden Orkanböen von über 150 km/h gemessen.
  • Auf dem Kahlen Asten in Nordrhein-Westfalen gab es Böen mit 133 km/h.
  • Auf dem Weinbiet in Rheinland-Pfalz fegten Böen mit 132 km/h.
  • Am Großen Arber in Bayern wehte der Wind mit 125 km/h.

Aber auch tiefere Lagen blieben nicht verschont. Windspitzen von 125 km/h (Angermünde, BB), 123 km/h (Arnsberg, NRW) und 117 km/h (Göttingen, NI) wurden gemessen. Das lief auch an den Landwirten nicht spurlos vorbei.

Traktor umgestürzt

In Puderbach in Rheinland-Pfalz ereignete sich im Sturm ein Verkehrsunfall mit einem Transporter und einem umgestürzten Traktor. Glücklicherweise erlitt keine der involvierten Personen schwere Verletzungen.

Wanderin mittels Traktor befreit

In Niederndorf bei Kufstein wurde eine Wanderin beim Überqueren eines Weiderostes eingeklemmt. Da die zugeschneite Straße die Anfahrt erschwerte, half ein Landwirt dabei, Feuerwehr und Rettungskräfte zum Einsatzort zu bringen. Die Wanderin konnte dank der Hilfe schnell befreit und versorgt werden.

Kühe in Sturm gestorben

In Kirchhundem-Silberg in Nordrhein-Westfalen starben drei Kühe. Denn auch wenn zwischendurch die Wolkendecken aufrissen, war die Nacht zum Donnerstag stürmisch. Feuerwehren und Bauhöfe hatten mit umgestürzten Bäume reichlich zu tun.

Baum kracht auf Hof

Auch in Rödinghausen in Nordrhein-Westfalen hatten die Rettungskräfte alle Hände voll zu tun. Auf einem Hof krachte eine Eiche auf ein Haus. Doch da das Haus gerade umgebaut wird, steht es zurzeit leer und niemand wurde verletzt.

So wütet der Sturm weiter

Heute nähert sich von der Nordsee her das nächste Orkantief "Zeynep". Der DWD rechnet damit, dass der Wind von Westen ab den Mittagsstunden sehr rasch zunimmt. Von West nach Ost wird eine Kaltfront mit Sturmböen von bis zu 90 km/h durchziehen. Im Süden flaut der Wind nach dem Durchzug relativ rasch wieder ab, während sich die Sturmlage weiter nördlich fortsetzen wird. Hier treten schwere Sturm- oder orkanartige Böen auf, deren Windspitzen vereinzelt bei 120 km/h liegen werden. Entlang der ostfriesischen Küste bis zur Elbe muss man mit Windgeschwindigkeiten jenseits von 140 km/h rechnen. Das Sturmflutrisiko im Bereich der Elbe ist dementsprechend groß.

Zum Samstag wird Zeynep rasch ostwärts ziehen. An der Nordsee wird der Wind langsam nachlassen, an der Ostsee bis nach Brandenburg muss man allerdings auch noch in der zweiten Nachthälfte mit orkanartigen Böen rechnen. Gegen Morgen lässt der Wind auch hier allmählich nach. Im Laufe des Samstags bleibt es windig, unwetterartige Windgeschwindigkeiten werden aber wohl nicht mehr erreicht.

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Mit Material von Deutscher Wetterdienst

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