Die zweite Säule ist kofinanziert, sprich ein Teil der Gelder wird über das Mitgliedsland, der Rest von der EU bezahlt. Der endgültige finanzielle Rahmen ist noch nicht klar, weil die Haushaltsverhandlungen auf EU-Ebene noch nicht abgeschlossen sind. Das fürchtet Martin Häusling: "Weitere Kürzungen gehen auf Kosten der zweiten Säule. Schließlich gibt es auch arme Staaten, die sich eine Kofinanzierung nicht leisten können."
Dabei sei die Höhe der Fördersätze bereits jetzt nicht mehr zeitgemäß, so Wolfgang Reimer: "Für 150 Euro macht heute niemand mehr einen Ackerrandstreifen wenn er einen einigermaßen guten Boden hat."
Zu hohe Sanktionsrisiken im Vertragsnaturschutz
Jürgen Metzner vom Deutschen Verband für Landschaftspflege fürchtet, dass viele Elemente aus dem Vertragsnaturschutz herausfallen. Statt wie bislang 47 sind künftig nur noch 20 Maßnahmen in der ländlichen Entwicklung enthalten. Das soll für weniger Bürokratie sorgen. "Ich fürchte, bei der Umschichtung der Elemente aus dem Vertragsnaturschutz in die neuen Maßnahmen fällt einiges weg - sei es, weil das ganze zu kompliziert ist oder auch, weil es an Kreativität mangelt."
Außerdem kritisiert Metzner zu komplizierte Verfahren und zu hohe Sanktionsrisiken: "So verlieren die Landwirte die Lust am Naturschutz." Das sei fatal: "Naturschutzziele erreicht man nur mit der Landwirtschaft."
Den viel besprochenen Bürokratieabbau sehen einige nicht: Zu hoch sei der Abstimmungsbedarf zwischen EU, Ländern, Bundesländern und Kommunen.
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