Im Zuge einer Recherche deckte das NDR-Verbraucher- und Wirtschaftsmagazin "Markt" im Juni auf, dass fast jede von 17 im Labor untersuchten
Obst- und Gemüseproben mit Perchlorat kontaminiert war. Dreimal wurde die vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfohlene Höchstmenge überschritten. Die Stichproben stammten vom Wochenmarkt, Discounter und aus dem Supermarkt. Betroffen waren laut NDR spanische Zucchini von Lidl sowie spanische Wassermelonen und belgische Blattsalate von Edeka.
- Perchlorat in Obst und Gemüse (19. Juni)
Der ständige Regelungsaussschuss für Lebensmittelsicherheit in der EU legte Mitte Juli nun eine EU-weite Übergangsregelung zu Perchlorat in Obst und
Gemüse fest. Laut Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) liegen die neuen Übergangswerte für den innergemeinschaftlichen Warenhandel in der EU nun für alle Lebensmittel mit Obst und Gemüse bei 0,5 mg/kg. Ausnahmen sind:
- Zitrusfrüchte, Kernobst, Wurzel-und Knollengemüse, Tafeltrauben, Spinat, Melonen und Wassermelonen; bei diesen Lebensmitteln liegt der Wert bei 0,2 mg/kg
- Blattgemüse (außer Spinat), frische Kräuter und Sellerie (aus Gewächshaus- oder Tunnelanbau); hier liegt der vorübergehende Höchstwert bei 1,0 mg/kg
Die vorübergehnden Höchstwerte wurden noch vor der Veröffentlichung der Öko-Test-Ergenbisse festgelegt. Die Zeitschrift Öko-Test fand in 16 von 40 Proben (Tomaten, Gurken, Zucchini, Paprika, Erdbeeren) meist geringe Rückstände von Perchlorat, am stärksten waren Demeter-Strauchtomaten betroffen. Dort waren nach Angaben von Öko-Test der maximale Aufnahmewert von 0,01 mg/kg Körpergewicht zu mehr als 100 Prozent ausgeschöpft. Bei drei anderen stärker belasteten Sorten habe es sich ausnahmslos um Salatgurken gehandelt, darunter eine weitere Bio-Probe.
- Öko-Test: Perchlorat in Obst und Gemüse (26. Juli)
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