Hey Junglandwirte!
Vielleicht habt ihr davon mitbekommen, der Berufswettbewerb der Landjugend ist in vollem Gange. Und ich bin mittendrin!

Zurzeit besuche ich die zweijährige Fachschule und habe mich mit meiner Teampartnerin Mitte Februar in den Vorentscheid begeben. Innerhalb der Schule wurde entschieden, wer weiter kommt. Und um weiterzukommen, musste man verschiedene Aufgaben erledigen. Unter anderem mussten wir eine Präsentation vorbereiten zum Thema „Wie erkläre ich 10-Jährigen die Funktion einer Pflanzenschutzspritze?“
Dieses Thema hat uns sehr beschäftigt, da wir in unserem Alltag immer mehr mit diesem Thema konfrontiert werden. Die entscheidende Frage ist also: Wie können wir 10-Jährigen das Thema Pflanzenschutz am verständlichsten erklären, ohne dass die Kinder ein falsches Bild bekommen?
Pflanzenschutz leicht erklärt: Bilder sagen mehr als Worte
Wir wollten nicht einfach eine PowerPoint Präsentation erstellen und das Thema stumpf abarbeiten. Also erstellten wir ein Rollenspiel. Meine Teampartnerin spielte die Lehrerin und auch verschiedene Kinder, die mir als „Landwirtin“ abwechselnd Fragen stellten. Zum Beispiel:
- Wofür bringen Landwirte überhaupt Pflanzenschutzmittel aus?
- Was steckt in Pflanzenschutzmittel?
- Was können Pflanzenschutzmittel?
- Wie viel Pflanzenschutzmittel bringen Landwirte aus?
Pflanzenschutzmittel: wird superstark verdünnt ausgebracht
Um zu verdeutlichen, wie viel wir ausbringen, haben wir einen Liter Wasser abgemessen und etwas blauen Sirup eingemischt. Der Sirup entsprach genau der Menge Pflanzenschutzmittel, die zu einem Liter Wasser gemischt wird. Dort sah man, wie stark das Pflanzenschutzmittel verdünnt wird.
Nachdem wir alles gut durchgerührt hatten, haben wir einen Quadratmeter Boden mit Tüchern ausgelegt. Von der gemischten Lösung haben wir dann die Menge abgemessen, die auf einem Quadratmeter ausgebracht wird, und versucht, es gleichmäßig zu verteilen. Wir haben alles praxisnah heruntergerechnet, um möglichst nah an der Realität zu bleiben.
Fragen zu Pflanzenschutzmitteln: Wie gehe ich draußen auf dem Acker vor?
So wie wir diese Präsentation durchgeführt haben, kann man es natürlich nicht draußen in der Praxis durchführen. Wenn man angehalten und gebeten wird, die Maschine, die man gerade benutzt, zu erklären, finde ich es wichtig, dass man auf Augenhöhe mit den Menschen spricht.
Also: Maschine abstellen, Absteigen und sich die Zeit nehmen alles zu erklären. Denn nur wenn wir uns die Zeit nehmen, unsere Arbeit in Ruhe und nicht mit Vorurteilen oder schlechter Laune zu erklären, können wir Akzeptanz und Respekt für unseren Berufsstand schaffen.
Vorentscheid Berufswettbewerb - was haben wir gelernt?
Wir haben an diesem Tag viel mitgenommen. Als erstes war es eine gute Übung für unsere Abschlussprüfung, die wir nächstes Jahr schreiben werden. Es war ein sehr straffer Zeitplan und alles war sehr getaktet.
Aber das wichtigste: Es war eine gute Übung, mit der wir nochmal dazu gelernt haben, wie wir fachliche Sachen möglichst einfach und verbrauchernah rüberbringen können. Sind wir mal ehrlich: Wie oft macht ihr euch in der täglichen Arbeit Gedanken darüber, wie man Kindern unsere Arbeit erklärt? Man hat am Feld einfach nicht die Möglichkeit, erstmal 2 t7unden darüber nachzudenken wie man die Dinge verständlich vermittelt.
Trecker anhalten, Zeit nehmen
Also, hier mein Appell an euch: Denkt mal darüber nach, wie man aufm Acker verschiedene Arbeiten erklären kann, so dass es jeder versteht und ob ihr überhaupt bereit seid, anzuhalten. Ich finde nämlich, das ist sehr, sehr wichtig.
Eure Brina
agrarheute ist Medienpartner des Berufswettbewerbs
agrarheute unterstützt den Berufswettbewerb vom Bund der Deutschen Landjugend wieder exklusiv als Medienpartner und wünscht allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Erfolg und vor allem viel Spaß!
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