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Jagdgesetz

Polen: Jagdsabotage nicht mehr strafbar

Jäger bei der Treibjagd
am Mittwoch, 21.03.2018 - 09:58 (Jetzt kommentieren)

Empörung bei den europäischen Jägern. Dem Jagdgesetz in Polen drohen deutliche Veränderungen. So soll zum Beispiel vorsätzliche Behinderung der Jagd nicht mehr bestraft werden.

Wie das Fachmagazin jagderleben.de berichtet, soll das polnische Jagdgesetz deutlich verändert werden. Ein vom Senat verabschiedeter Gesetzesentwurf sorge für Empörung und Bestürzung bei der Jägerschaft in ganz Europa. Es handle sich um einen "Freifahrtschein" für Jagdsaboteure.

Wie die Seite "News.pl" laut jagderleben meldet, sei in dem Gesetzesentwurf unter anderem festgehalten, dass Minderjährigen auch die passive Teilnahme an der Jagd untersagt werde. Außerdem solle vorsätzliche Behinderung der Jagd nicht mehr bestraft werden, so jagderleben weiter.

FACE: Eingriff in das europäische Menschenrecht

Auch Wildtiere dürften nicht mehr außerhalb der Jagdausübung gestört werden. Das wiederum wäre für die Ausbildung von Jagdhunden und Falken enorm problematisch. Wie die Federation of Associations for hunting and conservation of the EU (FACE) gemäß jagderleben erklärt, werde so die Falknerei als Kulturgut beschnitten. Zudem sei es ein Eingriff in das europäische Menschenrecht, Eltern zu verbieten, ihre Kinder mit zur Jagd zu nehmen.

Grundstückseigentümer dürfen Jagd verweigern

Das neue Gesetz widerspreche vielen Grundsätzen des "European Charter on Hunting and Biodiversity", welches durch die Berner Konvention 2007 verabschiedet wurde, erklärt die Organisation laut jagderleben.

Wie News.pl weiter berichtet, soll außerdem die Jagd näher als 150 Meter an Häusern verboten und Grundstückseigentümern das Recht zur Verweigerung der Jagd eingeräumt werden. Allerdings muss der polnische Präsident noch zustimmen, bevor das Gesetz in Kraft treten kann.

Mit Material von Jagderleben, News.pl, FACE

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