Wie die Warschauer Zeitung "Rzeczpospolita " unter Berufung auf eine Schätzung des nationalen Forschungsinstituts für die Ökonomie der Land- und Ernährungswirtschaft (IERIGZ) berichtet, beliefen sich die Exporte in diesem Bereich auf rund 10,4 Milliarden Euro und lagen damit um fast 9 Prozent niedriger als 2008. Als wichtigste Ursachen dafür wurden relativ niedrige Weltmarktpreise für die Erzeugnisse dieser Warengruppe sowie ein durch die Finanz- und Wirtschaftskrise bedingter Rückgang der Nachfrage genannt. Deren rasche Wiederbelebung sei laut Experten der Einrichtung nicht in Sicht.
Daher könnten die Ausfuhren im ersten Halbjahr 2010 weiter eingeschränkt bleiben. IERIGZ erwartet einen Exportumfang von 5,2 Milliarden Euro, der damit um 2,5 Prozent niedriger ausfallen würde als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres, während damals schon ein Rückgang um 1,2 Prozent verzeichnet werden musste. Die ungünstige Entwicklung ist insbesondere auf die gesunkene Importnachfrage in den westlicheren europäischen Ländern zurückzuführen.
So verringerten sich die polnischen Agrarausfuhren nach Deutschland in den Monaten Jänner bis Oktober 2009 im Jahresvergleich um 15 Prozent sowie nach Großbritannien um 13 Prozent. Aber auch nach Tschechien wurden um 9 Prozent weniger Produkte dieser Warengruppe ausgeführt. Die Folgen der Krise bekamen aber auch die in die baltischen Länder exportierenden Unternehmen zu spüren. Mit Einbußen um bis zu einem Viertel soll die Milchverarbeitung laut Experten am massivsten unter allen Bereichen der polnischen Land- und Ernährungswirtschaft von Exportproblemen gelitten haben. (aiz)
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