Protestaktion: Landwirte kippen Milch auf Straße
Am Wochenende kam es auf der italienischen Insel Sardinien zu einer Protestaktion. Landwirte wollten damit auf die niedrigen Milchpreise aufmerksam machen.

Wie Euronews.com berichtet, demonstrierten Landwirte und Schäfer auf der Insel Sardinien am vergangenen Wochenende gegen die niedrigen Preise, indem sie literweise Milch auf die Straßen schütteten.
Sogar der sardische Fußballclub Cagliari Calcio aus der höchsten Profiliga unterstützt die Aktion. Landwirte hatten zuvor aus Protest die Ausgänge des Trainingsgeländes versperrt. Die Spieler hätten sich anschließend mit den Bauern solidarisiert, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.
Schafsmilch auf lächerlich niedrigen Preis gefallen
Wie Maria Barca, eine Sprecherin der Protestbewegung der Milchproduzenten, im Interview mit Euronews erklärte, sei Schafsmilch auf einen „lächerlich niedrigen Preis gefallen - nicht einmal mehr 60 Cent pro Liter.“ Damit könnten die Landwirte die Kosten der Produktion nicht decken. Wenn man am Morgen aufstehe, habe man bereits Schulden gemacht, so Barca gegenüber dem Nachrichtenmagazin.
Milch auf Autobahn geschüttet
Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, gossen sie an einer Autobahnbrücke bei Ozieri Schafmilch auf Autos und Lastwagen. Auch in der Hafenstadt Alghero schütteten sie Milch auf die Hauptstraße.
Derzeit erhalten Bauern in Sardinien 50 Cent pro verkauftem Liter Milch, so Euronews. Laut Aktivisten ist das der niedrigste Milchpreis seit den 1970er Jahren.
Milchpreis auf untragbarem Niveau
Es sei mindestens ein Preis von 70 Cent pro Kilo notwendig und ein Kilopreis von einem Euro angemessen, erklärte die Schafbauernvereinigung. Die Verarbeiter hätten auf der Insel eine Art "Kartell" gebildet und so den Milchpreis auf ein untragbares Niveau gedrückt, wie Schweizer Bauer meldet. Verhandlungen zwischen Landwirten und Verarbeitern blieben bisher erfolglos.
Wenig Hoffnung für Schafbauern
Wie der Schweizer Bauer berichtet, reiste der italienische Premierminister Giuseppe Conte am Montag nach Sardinien, um sich mit den Landwirte zu treffen.
Doch er konnte ihnen nicht allzu viele Hoffnungen machen, da sich Italien in Sachen Milch an europäische Vorschriften halten müsse.
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