Im Mai diesen Jahres hat ein Landwirt aus der Nähe von Kiel in Schleswig-Holstein komplett die Nerven verloren. Er demolierte damals mit seinem Frontlader zehn Autos, darunter auch fünf Polizeiwagen. Agrarheute berichtete über den Ausraster des Landwirtes.
Seit Mittwoch muss sich der 53-Jährige nun vor dem Landgericht Kiel verantworten.
Mit Frontlader auf Polizeiautos losgegangen
Der Landwirt war im Mai mit seinem Traktor samt aufgespießtem Silageballen unvermittelt gegen einen mit Einsatzkräften besetzten Dienstwagen gefahren, so die Polizei. Die Beamten hätten sich nur durch Hechtsprünge vor dem Frontlader retten können. Danach aber rammte er weitere neun PKW und beschädigte diese zum Teil schwer.
Um die Fahrt zu stoppen, schossen drei Beamte rund sechs Mal auf die Reifen des Traktors. Es entstand ein Sachschaden von rund 100.000 Euro.
Grund für Wut: Rinder-Ohrmarken
Der Grund für das Ausrasten soll die Wut darüber gewesen sein, dass Tierärzte seinen Rindern Ohrmarken verpassen wollten. Der Biolandwirt sei erst auf den Hof gekommen, als alle Tiere bereits Marken hatten.
In seiner Erklärung ließ der Beschuldigte laut Norddeutschem Rundfunk (NDR) mitteilen, dass er Ohrmarken für Tierquälerei halte und seinen über 20 Kühen die Schmerzen ersparen wollte.
Landwirt in psychiatrischer Klinik
"Der Mann litt zum Tatzeitpunkt unter einer wahnhaften Symptomatik", sagte der Staatsanwalt zum Prozessauftakt laut NDR. Dadurch sei der Mann nicht in der Lage gewesen, das Unrecht seines Handelns zu erkennen und aufkommende Aggressionen gegen die Mitarbeiter der Behörden zu kontrollieren.
Der Landwirt ist seit der Tat in einer psychiatrischen Klinik untergebracht, berichtet der Norddeutsche Rundfunk. In dem Prozess soll es jetzt darum gehen, ob er dort dauerhaft bleiben muss.
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