Die Untersuchungen der US-Börsenaufsicht (SEC) ergaben, dass Monsanto in den Jahren 2009, 2010 und 2011 die Vertriebskosten für das Rabattprogramm nicht im vorgeschriebenen Abrechnungszeitraum verbuchte, sodass ein überhöhter Gewinn ausgewiesen wurde. Anlass für die Rabattschlacht war, dass Monsanto bei seinem Totalherbizid Roundup erhebliche Marktanteile an preiswertere Generikaprodukte auf der Basis von Glyphosat verloren hatte. Darum wurden Groß- und Einzelhändlern beträchtliche Preisnachlässe eingeräumt, wenn sie bestimmte Verkaufsziele erreichten.
So zahlte der Konzern 2010 allein seinen beiden größten Distributoren in den USA 2010 zusammen 44,5 Mio. $ (39,6 Mio. Euro) an Boni. In Deutschland, Frankreich und Kanada wurden Rabatte in Höhe von 48 Mio. $ (42,7 Mio. Euro) nicht korrekt verbucht.
Vorstand zahlt Boni zurück
Monsanto verstieß damit nach Überzeugung der SEC gegen die gesetzlich geregelten Buchhaltungsvorschriften für börsennotierte Unternehmen. Die Abschlüsse für den fraglichen Zeitraum muss der Konzern allerdings nicht korrigieren, weil dies bereits im Herbst 2011 erfolgte.
Vorstandschef Hugh Grant und der ehemalige Finanzvorstand Carl Casale müssen 3,1 Mio. $ (2,8 Mio. Euro) beziehungsweise 728.843 $ (648.668 Euro) an zu Unrecht eingestrichenen gewinnabhängigen Boni an Monsanto zurückzahlen. Das Unternehmen stimmte zu, dass ein unabhängiger Berater überprüft, wie Monsanto die Kosten von Vertriebskampagnen für Pflanzenschutzmittel verbucht.
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