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Dorf und Familie

Regeln beim Verpachten und exotische Traktoren

am Freitag, 14.02.2014 - 08:00 (Jetzt kommentieren)

Was kann man in den Pachtvertrag schreiben? Wie zuverlässig sind asiatische Traktoren? Und funktioniert Braugerste nach Gelbsenf? Fragen, die diese Woche diskutiert wurden.

Traktor bei Sonnenuntergang auf Feld
Kleintraktor, aber welcher?
 
Atom möchte die Meinung der user wissen: "um es kurz vorweg zu nehmen, ich bin kein Landwirt sondern gehöre eher der jagdlichen Schiene an. Ich bin dringend auf der Suche nach einem kleinen Schlepper in der größe etwa von einem Agrokid, vorrangig zum Mulchen und Grubbern von Wildäckern. (kleine Flächen). Ein befreundeter Landwirt sagte mir, ich sollte mich bei um die 40PS umschauen. Ob ich wirklich 40PS bei einer Arbeitsbreite von vielleicht 1,25-1,5m brauche, weiss ich nicht. Mein Preislimit ist 14.500,-EUR . Seit Wochen befasse ich mich mit allen möglichen Herstellern und Konstellationen, aber irgendwie reden die sich alle gegenseitig schlecht und jetzt dachte ich mir mal, dass ich einfach mal die Fachleute frage. Absoluter Billiganbieter ist der Mahindra aus Indien, den finde selbst ich zu günstig. Aber dann gibt es noch Anbieter wie Agrifarm, Branson etc.... Frage ich nun irgendwelche Landwirte, bekomme ich immer gesagt, dass die nicht halten, die Achse bricht etc... bei genauerem Hinterfragen kommt dann heraus "das habe ich gehört". Ich meine, ist denn nicht so, dass ein Schlepper ein gewisses Maß an Sicherheit haben muss auch wenn er aus dem billig Sektor kommt, kann doch nicht sein dass die alle kaputt gehen, oder doch? Hat denn irgendjemand Erfahrung mit diesen Marken, oder weiss vielleicht noch jemand einen anderen Hersteller?" Schaumburger meint: "Kauf dir einen gebrauchten Schlepper. 40 PS sollten es für deine Arbeitsbreite schon sein. Zum Beispiel ein Deutz 4006 würde reichen, alt aber robust und von JEDER Werkstatt zu reparieren. Bevor du dir da Chinaschrott holst, das würde ich lassen! Deine aufgeführten Marken sind doch eher etwas zu exotisch. Von denen würde ich die Finger lassen. Spielzeuggeräte, dafür findest du kaum brauchbare Anbaugeräte."  Und christiannds schreibt: "Ein entfernter Bekannter hatte einen Chinaschlepper, den wollte er zu Winterdienst nutzen. Nach ~20h war Wasser im Öl. Die Probleme haben rund 2Jahre gedauert, bis Sie das im Griff hatten, nur Scherereien und die Schlepper wird man "wohl"(das weiß ich nicht) nicht wieder los. Die Hydraulik war auch mehr Krampf als Kampf." Auch Freisinger bestätigt: "ist genau meine Meinung....für das Geld bekommst sicher einen guten gebr. +-50Ps.... deine Arbeit macht der locker, und erspart dir eine Menge Ärger."

Reglementierung bei Verpachtungen

Treiberluemmel schreibt: "Beruflich verpachte ich landwirtschaftliche Flächen. Nicht im großen Stil aber ein paar hundert ha sind´s schon. Ich bin derzeit dabei neue Vorlagen für Pachtverträge zu erstellen. Nicht zuletzt weil der Pachtzins angepasst werden muss. Ich möchte gerne die Landwirte, die eine nachhaltige Flächenbewirtschaftung durchführen, fördern. Dazu gehören für mich einige Punkte, die ich aber auch gerne aus Sicht der Praktiker "beleuchtet" haben möchte. Über einige Punkte würde ich daher gerne eure Meinung erfahren: Im PV möchte ich gerne folgendes vereinbaren: - Fruchtfolge - kein Anbau für Biogasanlagen (keine Verpachtung an Betreiber von BGA) - keine Ausbringung von Gärsubstraten - kein Anbau von genveränderten Mais. Wie steht ihr dazu?" Meisteringeneur antwortet etwas sarkastisch; "Ich würde noch Gülleausbringung, Mineraldünger, Pflug, Strohabfuhr, Schlepper über 100 Ps, Kreiselegge, Pflanzenschutz und Regenwürmerförderung verbieten. Dann wärs perfekt."  Und Notill berichtet: "Das ist genau was ich den Verpächtern biete, ebenso wie den Ausschluss von Klärschlamm und die Gewährleistung auf Humusaufbau (also keine Strohabfuhr, Zwischenfruchtanbau usw.) Trotzdem, wenn einer mehr bietet, dann laufen die meisten dem hinterher, egal, wie der mit deren Flächen umgeht, und ob der überhaupt in der Lage ist das gebotene zu zahlen." Und Schaumburger gibt zum besten: "Maisanbau in einer Fruchtfolge und Gärreste ausbringen, das kann sehr nachhaltig sein. Dem Boden schadet es bei ordentlicher Bewirtschaftung sicherlich nicht. Ich finde deine Pachtzusätze, Verbote etwas kleinkrämerisch. Wenn du Pech hast, dann arbeitet ein Pächter nach deinen "Vorschriften" und versaut dir trotzdem den Acker. Eine Fruchtfolge schreibt schon CC vor. Das brauchst du nicht noch mal in den Vertrag bringen. Ich würde ja gerne die Argumente gegen Biogasmais und Gärreste hören..."

 

Braugerste nach Senf

DonAgraro fragt: "Hat jemand von euch Erfahrungen mit dem Anbau von Braugerste nach Gelbsenf? Ich  würde gerne nächstes Jahr nach dem Weizen gleich flach pflügen und in die grobe Sommerfurche den Senf streuen, der dann über Winter abfriert. Ist im darauffolgenden Jahr eine Aussaat der Gerste einwandfrei möglich oder soll ich davon die Finger lassen?" Agrarflaechendesigner schreibt: "Wie willst denn die Bodenbearbeitung machen? Im Prinzip geht das schon. Sollte ne gleichmäßige Ablagetiefe usw gewährleistet sein. Die N Nachlieferung ist etwas schwer zu berechnen. Die ist ausschlaggebend für den Eiweißgehalt." Und Kartoffelbluete antwortet: "Geht genau so super, wie wenn man nach diesem Prinzip Mais legt! Eigentlich ist diese Vorgehensweise der Idealfall für den Boden. Wir machen das schon seit Jahren so, nur satt Pflugfurche auf Pflugtiefe oder wo es geht noch tiefer grubbern mit schmalen Scharen ohne Flügel. Der Eiweißgehalt der Braugerste wird auch maßgeblich von der Sorte beeinflusst - Eiweißtoleranz-" Auf die Frage von christiannds: "Wieso baut man eigentlich noch Braugerste an? Laut hören/sagen und lesen ist der DB bei der Braugerste mit Abstand am schlechtesten. Oder geben die Böden "nichts anderes her"?"  schreibt DerStorch: "Manche denken eben in Fruchtfolgen und nicht in Deckungsbeiträgen..." 

 
 

Gerätedreieck

shiva  hat folgendes vor: "Ich will meine Maschinen alle mit einem Gerätedreieck ankuppeln. Kreiselmähwerk (1,65m), Schwader2,8m, Sämaschine2,5m, Heckgewicht750Kg, Kreiselheuer, Düngerstreuer, Kartoffellegegerät, Pflug 2-Schar, Saatbeetkombi 2,8m. Der Vorteil soll sich an schnellerem an und abhängen sowie am besseren Versetzen der Maschinen , auch durch den Frontlader bezahlt machen. Das Schlepperdreieck kann sowohl am Heck wie am Frontlader angebracht werden. Frontlader ist derzeit Klinke und soll mit einer mittig angebrachten Hydraulischen Gerätebetätigung Arbeitserleichterung bringen. Traktor ist ein 40PS 4506 Deutz ohne Lenkhilfe. Was meint ihr dazu?" 240236 ist skeptisch: "alle Maschinen auf Gerätedreieck umbauen? Bist du des Wahnsinns!!! Wenn du die Zeit für den Umbau rechnest, in dieser Zeit kannst viel Fläche bearbeiten. Hast die eine vielgliederige Fruchtfolge? Vereinfache deine Fruchtfolge, dann mußt nicht so oft Maschinen wechseln." Und DWEWT schreibt: "ich habe die meisten Anbaugeräte auch mit einem Schnellkupplerdreieck ausgerüstet. Eine Super-Sache! Allerdings nur in Verbindung mit einem hydraulischen Oberlenker." Kasparow gibt noch zu Bedenken: "Hallo Shiva , dir ist schon klar dass du für den hydraulischen Oberlenker ein DW Ventil brauchst ? Also ich mein ...... hat das ein Deutz überhaupt ? Und weiter ...... gehe ich recht in der Annahme dass du jetzt weder am UL noch am OL einen Schnellkuppler hast ? Hast dich über sowas schon mal informiert ? Ich finde das geht doch ratz fatz und bis auf die Zapfwelle auch vom Schlepper aus . Ich baue an geschätzten 300 Tagen im Jahr die KE an und wieder ab und ich glaube nicht dass du mit dem Dreieck schneller bist , vor allem nicht ohne hydraulischem OL , denn ohne kann einen das Dreieck ganz schön ärgern . Das merke ich an meinem Frontmähwerk zu oft ."

 

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