Der Landwirtschaftsbetrieb, der die Pflanzenschutzmaßnahme durchführte, wurde kontrolliert. Allerdings gab es nichts zu beanstanden: Das Landwirtschaftsunternehmen hatte alle rechtlichen Vorgaben und die Anwendungshinweise vollständig beachtet. Ein Verschulden konnte nicht festgestellt werden. Dennoch ist ersichtlich, dass das Pflanzenschutzmittel auf angrenzende Bereiche abgedriftet war.
Gesundheitsbeschwerden kommen nicht zum ersten Mal vor
"Es ist bereits zum widerholten Mal zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen nach der Anwendung dieses Wirkstoffs gekommen. Deshalb ist die Aussage, dass der Wirkstoff für den Menschen ungefährlich ist, wohl in Zweifel zu ziehen", sagt Landwirtschaftsminister Till
Backhaus. Eine aktuelle Einschätzung des Gemeinsamen Giftinformationszentrums der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen besagt, dass die gesundheitlichen Beeinträchtigungen nicht ursächlich mit der Anwendung
Clomazone-haltiger Pflanzenschutzmittel im Zusammenhang stehen, eine Gesundheitsgefährdung nicht vorliege.
Backhaus will Clomazone erneut prüfen lassen
Minister Dr. Backhaus hat dennoch angekündigt, sich umgehend an den Bund zu wenden und eine erneute Überprüfung des Wirkstoffes Clomazone anregen. Gegebenenfalls müsse man die Zulassungs- und Anwendungsbestimmungen anpassen. "Ich werde die Bundesministerin bitten, das Bundesinstitut für Risikobewertung zu beauftragen, eine aktuelle Bewertung des Pflanzenschutzmittels hinsichtlich möglicher Gesundheitsbeeinträchtigungen vorzunehmen", betont der Minister.
Betrieb will künftig auf Colzor Trio verzichten
Backhaus wies aber auch auf die derzeit schwierigen Bedingungen hin. Die Witterung beeinträchtige nicht nur die Erntearbeiten, auch die
Aussaat finde aktuell unter sehr komplizierten Verhältnissen statt: "Ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wären die Kulturen aktuell noch stärker bedroht. Dennoch Gesundheitsbeeinträchtigungen darf es nicht geben!" Der Landwirtschaftsbetrieb habe inzwischen erklärt, dass ihm der Vorfall leid tut. Er wird in Zukunft freiwillig auf den Einsatz dieses Mittels in unmittelbarer Nähe zum Dorf verzichten.
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