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2010 verzeichnete das System der Europäischen Union zum raschen Austausch von Informationen über Gefahren im Zusammenhang mit Lebens- und Futtermitteln 8.582 RASFF-Meldungen (Rapid Alert System for Food and Feed), wie aus dem aktuellen Jahresbericht hervorgeht. Das sind um acht Prozent mehr als im Jahr 2009, wo die Anzahl der Meldungen noch etwas unter 8.000 lag.
Dieser Anstieg ist weitgehend auf Zurückweisungen von Sendungen an den EU-Grenzen aufgrund der Verschärfung der Grenzkontrollen bei Lebensmitteln nichttierischen Ursprungs zurück zu führen.
Jahresbericht 2010 vorgelegt
"Der Jahresbericht 2010 unterstreicht die Wirksamkeit des Schnellwarnsystems für Lebens- und Futtermittel der EU. Natürlich gibt es immer Verbesserungsmöglichkeiten. Wir werden unsere Lehren aus der EHEC-Krise ziehen und die Anwendung unseres Schnellwarnsystems weiter verbessern", so John Dalli, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucher.
Zahlen und Fakten
Mit 576 Warnmeldungen wurde auf ernsthafte Gefahren, die von bereits auf dem Markt befindlichen Produkten ausgehen, aufmerksam gemacht. Im Jahr 2010 betrafen zwei Drittel der Warnmeldungen Erzeugnisse mit Ursprung in der EU, und die meisten Probleme wurden bei Kontrollen auf dem Markt festgestellt. Die häufigsten Gefahren waren krankheitserregende Mikroorganismen, Schwermetalle, Allergene und Mykotoxine.
1.168 Informationsmeldungen versandt
2010 wurden 1.168 Informationsmeldungen versandt. Diese werden gesetzt, wenn eine Gefährdung festgestellt wurde, jedoch kein sofortiges Handeln der anderen Mitgliedstaaten notwendig ist, entweder weil das Erzeugnis noch nicht oder nicht mehr auf ihrem Markt ist oder weil es lediglich eine geringfügige Gefahr darstellt. Etwa die Hälfte dieser Informationsmeldungen (52 Prozent) betraf Erzeugnisse aus Drittländern. Damit sich das Problem nicht wiederholt, wird das betreffende Drittland informiert. Bei schwerwiegenden und anhaltenden Problemen fordert die Kommission die Behörden des betreffenden Drittlandes schriftlich auf, Abhilfemaßnahmen zu ergreifen, beispielsweise Unternehmen von der Liste zugelassener Betriebe zu streichen, Ausfuhren zu unterbinden oder Kontrollen zu verschärfen. Zu den häufigsten Gefahren in Informationsmeldungen zählten krankheitserregende Mikroorganismen, Pestizidrückstände, Schwermetalle und Verstöße hinsichtlich Lebensmittelzusatzstoffen.
1.552 Meldungen über Zurückweisungen
1.552 Meldungen über Zurückweisungen an der Grenze wurden im Vorjahr registriert. Betroffen sind davon Erzeugnisse, die nicht in die EU eingeführt werden dürfen und stattdessen weitergeleitet oder vernichtet werden. Mehr als drei von zehn (34 Prozent) Zurückweisungen an der Grenze betrafen Erzeugnisse, deren Einfuhr wegen zu hoher Mykotoxinkonzentration verweigert wurde. Zweitwichtigster Grund für eine Zurückweisung waren Pestizidrückstandsgehalte über der zulässigen Höchstgrenze.
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